24. November 2024

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Saison im Iran weitgehend ohne Zuschauerinnen begonnen

Seit Jahren kämpfen Iranerinnen für einen Platz auf den Tribünen. Auch die FIFA machte Druck. Vor allem konservative Hardliner halten dagegen. Doch einen kleinen Erfolg können Frauen nun verzeichnen.

Im Iran hat die Fußballsaison weitgehend ohne den groß verkündeten Start mit Frauen auf den Tribünen begonnen. In der südiranischen Stadt Sirdschan waren jedoch Iranerinnen im Stadion beim Match zwischen Fulad und Gol Gohar anwesend, wie Live-Bilder im Fernsehen zeigten.

In der Hauptstadt wurde die Begegnung zwischen dem Champion Persepolis gegen Aluminium Arak ohne Zuschauer angepfiffen. Grund seien Renovierungsarbeiten, hieß es offiziell.

Im Asadi-Stadion in Teheran waren in der Vergangenheit bei einzelnen Partien Frauen auf den Rängen zugelassen worden. Neben der Metropole erhielt nun auch die Stadt Sirdschan im Süden die Erlaubnis, Spiele mit Zuschauerinnen auszurichten. Verbandschef Mehdi Tadsch verfolgte am Mittwoch im Stadion in Sirdschan die Partie selbst.

Grundsätzliche Erlaubnis erteilt

Ende Juni hatte Tadsch verkündet, dass der nationale Sicherheitsrat eine grundsätzliche Erlaubnis erteilt hätte. Der mächtige Rat im Iran befasst sich eigentlich mit Fragen rund um die Verteidigung, aber auch dem Schutz der Islamischen Revolution. Seitdem gab es viele Diskussionen um eine mögliche Öffnung der Ränge für Frauen, Funktionäre ruderten bis zuletzt immer mehr zurück.

Bisher durften Frauen im Iran nur in wenigen Ausnahmen auf die Tribüne, zuletzt etwa beim Freundschaftsspiel gegen Russland. Der erzkonservative Klerus des Landes argumentierte, dass Frauen in Stadien mit fanatischen männlichen Fans nichts zu suchen hätten. Auf Druck des Weltverbands FIFA wurde das Verbot in den vergangenen Jahren etwas gelockert.

Für weltweites Entsetzen hatte 2019 der Fall einer Iranerin gesorgt, die beim Versuch ins Stadion einzudringen festgenommen wurde. Beim darauffolgenden Gerichtstermin zündete sich die als «blaues Mädchen» bekannte Fußballanhängerin aus Protest an und erlag später ihren Verletzungen.