Russlands früherer Eiskunstlauf-Star Jewgeni Pluschenko hält eine sofortige Aufhebung der beschränkten Teilnahme seines Landes an den Winterspielen ohne Hymne und Fahne für angebracht.
«Die Jungs und Mädels sind nach Peking gereist, um für ihre Heimat anzutreten», sagte der Doppel-Olympiasieger von 2006 und 2014 im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Sie würden ohnehin die Flagge in ihrem Herzen tragen, die Hymne sei in ihren Gedanken präsent.
Diese Beschränkungen könne man deshalb auch gleich aufheben, «aber da sieht man ja, wie weit die Politik ihren Einfluss auf den Sport nimmt», meinte der 39-jährige Pluschenko, der heute als Trainer arbeitet.
Russland war von der Welt-Anti-Doping-Agentur wegen der wiederholten Vertuschung von Doping zunächst für vier Jahre von Olympia ausgeschlossen worden. Der Internationale Sportgerichtshof hatte die Sperre auf zwei Jahre reduziert. Ende des Jahres endet die Strafe. In Peking treten die Sportlerinnen und Sportler des Landes wie schon bei den Sommerspielen in Tokio als Athleten des Russischen Olympischen Komitees (ROC) an. Bei Siegerehrungen darf nicht die russische Hymne gespielt werden, auch die russische Fahne wird nicht gehisst.
Der siebenmalige Europameister und dreimalige Weltmeister sieht in den Beziehungen der Welt zu Russland «viel Irrsinn, und diesen Irrsinn bekommen nun leider auch die Sportler ab». Pluschenko sagte: «Wir könnten einfach zu dem Status zurückkehren, wonach der Sport abseits der Politik existiert.»
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