Julian Nagelsmann klatschte die abgekämpften Bayern-Stars glücklich ab, länger als bei allen anderen verharrte er beim glücklosen Robert Lewandowski.
Die Münchner siegten zwar mit 3:1 (2:0) souverän gegen die SpVgg Greuther Fürth, doch die Toreserie des Weltfußballers riss, nachdem er zuvor 15 Spiele in Serie getroffen hatte. Locker nehme Lewandowski das nicht hin, berichtete Nagelsmann aus der Kabine. «Wir wissen ja, dass er sehr gierig ist, Tore schießen will, aber auch mehr Bälle möchte im Spiel.» In Unterzahl sei das für einen Stürmer allerdings schwierig.
Die Unterzahl hatte Fußball-Weltmeister Benjamin Pavard dem Serienmeister mit seinem Platzverweis eingebrockt (48.). «Ärgerlich», fand Nagelsmann die «berechtigte Rote Karte». Der Franzose war mit seiner Grätsche als letzter Mann zu spät gekommen. Und behinderte damit auch Lewandowskis Vorhaben.
Lewandowski geht leer aus
Der polnische Nationalspieler hätte im 16. Ligaspiel nacheinander mindestens einmal treffen können. Doch er ging diesmal leer aus, der Rekord bleibt bei Gerd Müller. «Er wird hoffentlich am Mittwoch treffen und dann sind wir alle wieder zufrieden», sagte Nagelsmann. Dann erwarten die Münchner Dynamo Kiew zum ersten Heimspiel der neuen Champions-League-Saison.
Während Pavard Rot sah, gab es für Nagelsmann in der zwischenzeitlich etwas hitzigen zweiten Hälfte die Gelbe Karte. «In meinen Augen ist es eher Gelb für einen Spieler, der Hand macht, als für einen Trainer», sagte der Coach. Aber natürlich könne er auch als Coach ruhiger sein.
«Meckern auf hohem Niveau»
Auf der nächtlichen Rückfahrt über die A9 aus Franken in die bayerische Landeshauptstadt durften sich die Bayern-Stars über den nächsten Sieg und die gefestigte Tabellenführung freuen. «Wir sind zufrieden, wie es läuft, aber wir müssen immer wieder den nächsten Schritt machen und uns verbessern», sagte Thomas Müller. «Es ist Meckern auf hohem Niveau, aber wir können noch flüssiger spielen.» Mit seinem 218. Tor im FCB-Trikot überholte der Oberbayer den langjährigen Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf Platz drei der treffsichersten Bayern-Spieler.
Müller (10. Minute), Joshua Kimmich (31.) und der Fürther Sebastian Griesbeck mit einem Eigentor (68.) sorgten am Freitagabend vor 11.740 Zuschauern aber für eine erfolgreiche Einstimmung auf Kiew. «Momentan sind wir gut drauf, aber wir haben bisher nicht alle Spiele souverän gestaltet», sagte Kimmich. Doch das Ergebnis spricht für die Bayern.
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