Simon Rolfes hält als Sport-Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen nichts von einer Gehaltsangleichung zwischen Frauen und Männern im Fußball.
«Das ist für mich der falsche Ansatz. Gehälter haben ja immer etwas mit Einnahmen zu tun», sagte der Ex-Nationalspieler bei einer Podiumsdiskussion der «Rheinischen Post». «Dem Frauenfußball ist nicht geholfen, wenn höhere Gehälter gezahlt werden. Der jeweiligen Frau in dem Moment, aber dem Fußball an sich mit seiner Struktur nicht.»
In der Debatte um «Equal Pay» (gleiche Bezahlung) hatte Nationalspielerin Lina Magull am Rande der Europameisterschaft in England für einen Mindestlohn aller Spielerinnen in der 1. und 2. Bundesliga plädiert. «Wir Fußballerinnen sollten ab der 2. Liga so gut verdienen, dass niemand mehr nebenbei arbeiten gehen muss. Da sprechen wir von einem Mindestgehalt von 2000, 3000 Euro im Monat. So kannst du die Entwicklung im Frauenfußball nachhaltig voranbringen», sagte die Offensivspielerin vom FC Bayern München der «Bild».
Die 27-Jährige hatte betont, dass sie keine zehn oder 20 Millionen Euro im Jahr brauche. «Klar ist, unsere Gehälter sollten steigen, damit alle – nicht nur die Nationalspielerinnen – ihren Sport professionell ausüben können, und bei den Männern sollte man die hohen Summen anpassen, auch weil es im Vergleich zu vielen andere Berufen überdimensioniert ist», sagte Magull.
Es müsse eine Entwicklung angestoßen werden, die bessere Bedingungen schaffe, sagte Rolfes und verwies auf das eigene Frauen-Bundesliga-Team. «Wenn man nach England guckt, sieht man, dass sich die Stadien gut füllen», sagte der 40-Jährige. «Diese Entwicklung in Deutschland anzuschieben, ist eine wichtige Geschichte und geht auch nur durch die großen Bundesligisten.»
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