Weltklasse-Rodlerin Natalie Geisenberger hat sich trotz schlechter Peking-Erfahrungen im Vorjahr für einen Start bei den Olympischen Winterspielen entschieden – auch mit Blick auf ihre Teamkollegen und -kolleginnen.
«Ein mulmiges Gefühl bleibt. Ich schreie jetzt nicht ‚Hip-Hip-Hurra‘ vor der Reise. Aber ich habe versucht, meine Stimme zu nutzen und Verbesserungen für uns Athleten zu erwirken», sagte die 33-Jährige in einem Interview des «Münchner Merkur» und der «tz».
Die viermalige Olympiasiegerin Geisenberger und ihr Kollege Tobias Wendl gehören zu den Kandidaten, aus denen das Fahnenträger-Duo für die Eröffnungsfeier am kommenden Freitag ausgewählt wird; einen Tag später feiert die Bundespolizistin vom SV Miesbach ihren 34. Geburtstag.
Schlechte Erfahrungen bei Testwettbewerben
Über ihre schlechten Erfahrungen bei den olympischen Testwettbewerben im vorigen November hat sie später mit dem IOC und seinem Präsidenten Thomas Bach gesprochen. «Ich wollte einfach ein besseres Gefühl haben. Bei der Rückreise aus Peking letztes Jahr saßen wir sieben Stunden am Flughafen und absolut alle Shops hatten geschlossen. Wir hatten also nichts, nicht mal Wasser. So was darf sich nicht noch mal wiederholen», schilderte Geisenberger.
«Mir wurde versprochen, dass unsere Sorgen ernst genommen werden und Sachen geändert werden», sagte die neunmalige Weltmeisterin und nannte auch Beispiele: «Dass der Bus auf dem Weg zur Wettkampfstätte immerhin zweimal anhält und wir auf Toilette gehen können. Dass es ein richtiges Testcenter gibt.»
Hintergrund dieser Forderung sind schlechte Erfahrungen bei den Corona-Tests vor Ort im vergangenen November. Sie habe sich immer die Frage gestellt: «Was passiert jetzt mit meinen Tests? Wir mussten uns nicht ausweisen. Es wurde einfach geklopft und dann wortlos getestet», erzählte Geisenberger. «Ich hoffe einfach, dass die Tests jetzt bei den Spielen so ablaufen, wie sie sollen. Die Befürchtung, dass Tests bewusst manipuliert werden, habe ich nicht.»
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