Rio-Sieger Niko Kappel hat die Verschiebung der Paralympics in Tokio möglicherweise die nächste Goldmedaille gekostet. Nachdem der kleinwüchsige Stuttgarter beim ursprünglichen Termin im Vorjahr seine Kugelstoß-Klasse dominiert hatte, holte er nach einer problematischen Saison Bronze.
«Wenn man meine Leistung anschaut, ja», antwortete der 26-Jährige auf die Frage, ob die Spiele besser 2020 stattgefunden hätten: «Letztes Jahr hatte ich tolle Wettkämpfe. Heute bin ich mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden. Aber mit der Medaille bin ich sehr happy. Mir fällt echt ein Stein vom Herzen, dass es noch eine Medaille geworden ist nach dieser schwierigen, ich würde fast sagen, Scheiß-Saison.»
Nach Bronze bei der EM Anfang Juni hatte Kappel eine sechswöchige Verletzungspause einlegen müssen. «Es ist uns gelungen, das aus der Birne zu kriegen, aber für den großen Stoß hat es nicht gereicht», sagte er. So sortierte sich Kappel in einem der ausgeglichensten Startfelder der Spiele mit fünf potenziellen Gold-Kandidaten in der Mitte von diesen ein. Mit 13,30 Metern hatte er Weltrekordler Bobirjon Omonow aus Usbekistan (14,06) und den US-Amerikaner Hagan Landry (13,88) vor sich.
«Heute Abend muss ich mal in irgendwelchen Kammern schauen, ob ich ein Bier finde», sagte Kappel, der am 12. September wie im Vorjahr beim ISTAF startet und «dann erst mal schön in Urlaub fährt».
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