Ausgelassen bejubelten die deutschen Wasserspringer das Ende ihrer WM-Medaillenflaute. Im achten Wettbewerb bei den Titelkämpfen in Japan war es endlich so weit.
Lena Hentschel, Christina Wassen, Moritz Wesemann und Timo Barthel freuten sich im Mixed-Team über die Bronzemedaille. Sie mussten sich nur dem bislang unbesiegbaren chinesischen Team und Silbergewinner Mexiko geschlagen geben. In sechs Sprüngen – jeweils zwei Einzelsprünge sowie ein Synchronsprung von Brett und Turm – erreichte das Quartett des Deutschen Schwimm-Verbands 432,15 Punkte.
«Es war ein rundum gutes Teamevent von uns», stellte Hentschel begeistert fest. Stolz posierte sie mit ihren Teamkollegen für ein gemeinsames Bronze-Foto.
Die schon befürchtete komplett medaillenlose WM haben die Deutschen damit verhindert – und das in einem Wettbewerb, in dem sie eigentlich nicht als Topfavoriten auf Edelmetall galten. Zu wackelig und inkonstant waren die bisherigen Auftritte. Seit 2017 gab es nun bei allen Weltmeisterschaften mindestens eine Medaille.
«Mega, mega, mega»
«Mega, mega, mega. Es ist unglaublich. Eine Riesenreaktion des Teams», sagte Bundestrainer Christoph Bohm. «Es freut mich wirklich sehr – gerade nach dem, was wir jetzt die letzten Tage einstecken mussten.» Für Bohm war es der erste Podestplatz in seinem neuen Amt.
Der Coach, der am Beckenrand stets emotional mitfiebert und sich nach Misserfolgen zum Beruhigen auch gerne mal eine Weile zurückzieht, hatte in der Sprunghalle von Fukuoka bislang mehr Grund zum Ärger als zur Freude. Vor allem das verpasste Edelmetall von Barthel und Lars Rüdiger im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett hatte ihn gewurmt. Nun sagte er: «Wir feiern die Medaille ohne Ende. Das gibt hoffentlich Selbstbewusstsein fürs ganze Team.» Fünf Entscheidungen stehen bei dieser WM noch an.
Hentschel schien den Erfolg irgendwie geahnt zu haben. «Wir wissen, was wir können», hatte die 22-Jährige am Montag noch nach ihrem neunten Platz mit Jana Lisa Rother im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett gesagt und mit einem Lächeln angekündigt: «Hinten kackt die Ente.»
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