Bund und Länder haben den ersten großen Schritt für mehr Hilfe Betroffener von sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport getan.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Michael Ebling als Vorsitzender der Sportministerkonferenz gaben in Mainz die gemeinsame Gründung eines Trägervereins für eine Ansprechstelle für Rat suchende Sportlerinnen und Sportler bekannt. Auch die Vereinigung Athleten Deutschland ist Gründungsmitglied, nicht aber der Deutsche Olympische Sportbund.
«Wir müssen alle Fälle ans Licht bringen und Betroffenen helfen», sagte die SPD-Ministerin. «Als Erstes startet Anfang 2023 die unabhängige Ansprechstelle Safe Sport, die Betroffenen psychologische und juristische Unterstützung bieten wird.» Im Sommer nächsten Jahres solle das Zentrum Safe Sport für sicheren und gewaltfreien Sport folgen. «Klar ist aber auch, dass trotz aller staatlichen Maßnahmen der organisierte Sport in einer besonderen Verantwortung steht und diese auch wahrnehmen muss.»
«Wir schauen nicht mehr weg»
In den Vorstand des Trägervereins wurde unter anderen die frühere Fußball-Nationalspielerin und Bundestrainerin Steffi Jones berufen. Sitz der Einrichtung wird Berlin sein.
Für den rheinland-pfälzischen Sportminister Ebling ist die Initiative von Bund und Ländern, die gemeinsam zur Finanzierung beitragen werden, ein Paradigmenwechsel. «Es ist das richtige Signal. Wir schauen nicht mehr weg», sagte der SPD-Politiker, der Gastgeber der zweitägigen Sportministerkonferenz, bei der auch über die Auswirkungen der Energiekrise und mögliche finanziellen Hilfen der Bundesländer auf den organisierten Sport beraten werden soll.
Weitere Nachrichten
Pogacar über Gelbes Trikot überrascht: «Fühlt sich gut an»
Tedescos Belgier haben Spaß vor Achtelfinale
Rassistische Kommentare gegen Ansah: DLV prüft Strafanzeige