Sportjuristin Annett Rombach vom Internationalen Sportgerichtshof Cas hält den Antrag des russischen Fußballverbandes, seine Suspendierung vorläufig auszusetzen, für wenig aussichtsreich.
«Hierüber wird der Cas jetzt sehr schnell entscheiden. Aufgrund der akuten kriegerischen Handlungen erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass dieser Aussetzungsantrag Erfolg haben wird», sagte Rombach «Münchner Merkur» und «tz». Ziel eines solchen Antrages ist es, dass russische Vereinsmannschaften und das Nationalteam unmittelbar wieder am internationalen Wettkampfbetrieb teilnehmen können.
Der Einspruch des russischen Verbandes richtet sich gegen die Entscheidungen des Weltverbandes FIFA und der Europäischen Fußball-Union UEFA, Russland wegen der Invasion in die Ukraine von allen Wettbewerben auszuschließen. Russlands Verband hatte die Sanktionen als «ausdrücklich diskriminierend» bezeichnet und sportjuristische Schritte angekündigt.
«Eine der großen juristischen Fragen wird sein, ob man privaten Verbänden kriegerische Handlungen eines Staates zurechnen kann», sagte Schiedsrichterin Rombach: «Nach dem Austausch von Schriftsätzen wird es in einigen Wochen eine mündliche Verhandlung in Lausanne geben.» Der Vorteil einer Suspendierung im Vergleich zu einem Totalausschluss sei, «dass der Verband Mitglied bleibt und lediglich seine Mitgliedschaftsrechte temporär ausgesetzt werden, während beim Ausschluss die Mitgliedschaft komplett entzogen wird», sagte Rombach: «Bei einem Ende des Krieges könnte die Suspendierung theoretisch sehr schnell wieder aufgehoben werden.»
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