Für Titelsammler Carlo Ancelotti ist die Sache mit RB Leipzig noch längst nicht klar. «Wir müssen aufpassen im Rückspiel», mahnte der Erfolgstrainer von Real Madrid seine Stars vor der entscheidenden Achtelfinal-Partie am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN).
Nach dem 1:0 im Hinspiel scheint ein Weiterkommen der Königlichen zwar nur noch Formsache, doch die Leipziger haben sich viel Respekt bei «Don Carlo» erarbeitet. «Einfach ein starker Gegner» sei der Bundesliga-Fünfte, sagte der 64-Jährige.
Entsprechend haben sich die Leipziger noch lange nicht aufgegeben. RB werde «in allen Bereichen ans Limit gehen», so Cheftrainer Marco Rose. «Wir sollten es nicht nur hoffen, wir sollten auch dran glauben. Wir müssen dran glauben, eine außergewöhnlich starke Leistung auf dem Platz zu bringen, aber wir brauchen auch Glück. Im Hinspiel haben wir gezeigt, dass wir auf Augenhöhe spielen können», sagte Rose in Madrid.
Olmo vor besonderem Abend
Ein Spanier will bei RB für besondere Impulse sorgen. «Es ist ein besonderes Szenario, das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League hier im Santiago Bernabéu Stadium. Ich hoffe natürlich, dass wir gewinnen», sagte der spanische Nationalspieler Dani Olmo, der in der Jugendakademie La Masia beim FC Barcelona ausgebildet wurde. «Es ist das erste Mal, dass ich Gelegenheit habe, hier in meinem Heimatland zu sein und hier im Bernabéu zu sein. Ich fühle mich sehr gut, bin sehr motiviert», sagte Olmo.
Über den Matchplan wollte er «nichts verraten. Wir rechnen mit einem sehr vertikalen, offensiven Madrid. Unser Spiel muss perfekt sein, um weiterzukommen. Wir hoffen, dass wir effizient und wirksam sind.» Ancelotti warnte vor Überheblichkeit. Man wisse, dass Leipzig gefährlich sei und unter anderem schnell und gut von Abwehr auf Angriff umschalten könne, betonte Ancelotti. «Wir müssen uns aber von unserer besten Seite zeigen. Die Sache ist noch nicht entschieden.»
Der Außenseiter weiß seit dem 3:2-Heimsieg in der Gruppenphase im Vorjahr, wie man Real bezwingt. Auch im Bernabéu hatte sich RB in der Vorsaison teuer verkauft, ehe zwei Glanzmomente von Fede Valverde und Marco Asensio für das späte 2:0 sorgten. Selbst wenn das Team von Marco Rose mit Energie, Pressing und Geschlossenheit viel bewegen kann, individuell ist Real wohl auf allen Positionen besser besetzt.
RB-Minimalziel in Gefahr
Sollte die Europapokal-Reise nun in Madrid enden, bleibt den Leipzigern nur noch eine andere Mission Königsklasse. In der Bundesliga hat RB derzeit einen Punkt Rückstand auf die viertplatzierten Dortmunder, die erneute Qualifikation für die Champions League hat für den Club höchste Priorität. Es wäre das siebte Mal in acht Spielzeiten. Aber auch das Erreichen dieses Minimalziels ist fraglich.
Die Teilnahme auf Europas größter Fußball-Bühne ist ein absolutes Muss, um Stars wie Olmo zu halten. Begehrlichkeiten anderer Topclubs weckt auch der Niederländer Xavi Simons, der wie Kumpel Olmo in Barcelona ausgebildet wurde. «Xavi und ich sind Freunde, auch außerhalb des Rasens», sagte der Spanier.
Real-Star Bellingham mit Wut im Bauch
Der 20-jährige Simons ist mit 15 Torschüssen und 15 Torvorlagen in diesen Kategorien der drittbeste Spieler der Champions League. Besser als die Leihgabe von Paris Saint-Germain waren in dieser Spielzeit bislang nur Johan Bakayoko (21/16) von der PSV Eindhoven und Real-Star Jude Bellingham (16/15). Der englische Nationalspieler fehlte im Hinspiel wegen einer Knöchelverletzung und ist nun zurück im Real-Kader.
Nach seinem Platzverweis in Valencia und seinem aberkannten Treffer hat er eine Menge Wut im Bauch. Rose kennt ihn bestens aus gemeinsamen Dortmunder Zeiten. «Ein Superjunge mit einem ganz feinen Charakter, ein Krieger, der jedes Spiel gewinnen will. Ich hätte nicht gedacht, dass er bei Real schon im ersten Jahr so eine besondere Rolle einnimmt», meinte Rose.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Real Madrid: Lunin – Carvajal, Tchouameni, Rüdiger, Mendy – Valverde, Kroos, Camavinga – Bellingham – Rodrygo, Vinicius Junior
RB Leipzig: Gulacsi – Henrichs, Orban, Lukeba, Raum – Schlager, Haidara – Olmo, Simons – Openda, Sesko
Schiedsrichter: Davide Massa (Italien)
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