Die Europäische Fußball-Union wird nicht gegen den tschechischen Erstligisten Sparta Prag wegen möglicher diskriminierender Vorfälle beim Europa-League-Spiel gegen die Glasgow Rangers ermitteln.
Eine Untersuchung sei zu dem Schluss gekommen, dass es «keine ausreichenden Beweise für Rassismus oder diskriminierendes Verhalten» beim Spiel am 30. September in Prag gebe, «um die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens gegen Sparta Prag zu rechtfertigen», teilte die UEFA am Freitag mit.
Nach dem 1:0-Sieg der Tschechen hatte unter anderen die «Glasgow Times» berichtet, dass Rangers-Profi Glen Kamara von den 10.000 jugendlichen Sparta-Fans bei jedem Ballkontakt ausgebuht und rassistisch beleidigt worden sei. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde in Finnland als Sohn afrikanischer Einwanderer geboren.
Eigentlich sollte das Duell gegen die Schotten wegen eines Rassismusskandals bei einem anderen Sparta-Spiel vor leeren Tribünen ausgetragen werden. Doch durften letztlich aufgrund einer Ausnahmegenehmigung 10.000 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren sowie ihre Betreuer ins Stadion.
Der tschechische Außenminister Jakub Kulhanek hatte sich gegen die Berichte verwahrt, Kamara sei rassistisch beleidigt worden und angekündigt, den britischen Botschafter deshalb zu einem Gespräch ins Außenministerium in Prag einzubestellen.
Kamara war zuvor schon in einen rassistischen Vorfall verwickelt gewesen. Er hatte im vergangenen Jahr nach einem Spiel gegen Slavia Prag dem gegnerischen Spieler Ondrej Kudela (34) eine «abscheuliche rassistische Beleidigung» vorgeworfen. Daraufhin sperrte die UEFA Kudela, der alles bestritt, für zehn Spiele.
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