Auch Belgien hat einen Rassismusskandal im Fußball. Vincent Kompany, Trainer von RSC Anderlecht und früherer Profi des Hamburger SV, ist gemeinsam mit einigen Mitarbeitern und Spielern des Vereins während der Erstliga-Partie bei Meister FC Brügge beleidigt und beschimpft worden.
Sie seien als «schwarze Affen und was auch immer» bezeichnet worden, sagte Kompany nach dem 2:2 der belgischen Tageszeitung «Het Laatste Nieuws». Im TV-Sender Eleven sagte Kompany: «Dieser Tag endet traurig, ich bin angewidert. Mein Staff und ich wurden während des gesamten Spiels beleidigt.»
Die Polizei hat Ermittlungen wegen Rassismus eingeleitet. Auch der belgische Fußballverband teilte am Montag mit, zu ermitteln. Der Fall könne schließlich an eine Disziplinarkammer verwiesen werden, die zu Saisonbeginn für den Umgang mit Rassismus eingerichtet worden sei. «Rassismus ist abscheulich. Immer und überall. Auf dem Spielfeld und auf den Tribünen», teilte der Verband mit.
Auch der FC Brügge wolle die Täter schnell identifizieren und Stadionverbote verhängen, hieß es. Der Verein entschuldigte sich über die sozialen Netzwerke bei Kompany und dem RSC Anderlecht. «Der Kampf gegen Rassismus darf keine Kompromisse dulden», twitterte Belgiens Innenministerin Annelies Verlinden.
Kompany ist ein gebürtiger Belgier mit kongolesischem Hintergrund. Der 35-Jährige betreut seit August vergangenen Jahres RSC Anderlecht. Beim HSV stand der 89-malige belgische Nationalspieler von 2006 bis 2008 unter Vertrag. Seine längste Zeit als Profi absolvierte der Innenverteidiger für Manchester City von 2008 bis 2019.
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