Im Zusammenhang mit den jüngsten rassistischen Anfeindungen gegen Fußball-Stürmer Vinicius Junior von Real Madrid haben Dutzende Protestierende vor dem spanischen Konsulat in São Paulo demonstriert. Teilnehmer der Demonstration in der brasilianischen Millionenmetropole riefen «LaLiga racista» und forderten Aktionen der spanischen Regierung, wie die Zeitung «Folha de S. Paulo» am Dienstagabend (Ortszeit) berichtete. Auf Schildern war «Vinicius Jr. wir sind mit Dir» und «Das ist nicht Fußball, das ist Rassismus» zu lesen.
In Spanien waren am Dienstag insgesamt sieben Personen festgenommen worden, denen ein Hassverbrechen zur Last gelegt wird. Vinicius war am Sonntag im Match beim FC Valencia (0:1) von Zuschauern des Heimteams rassistisch beleidigt worden. Der 22 Jahre alte brasilianische Nationalspieler warf der spanischen Profi-Liga auf Twitter vor, Rassismus als «normal» zu betrachten. Liga-Chef Javier Tebas wies diesen Vorwurf zurück und betonte, diese Saison habe man neun rassistische Vorfälle bei der Justiz angezeigt. Bei acht davon sei Vinicius das Opfer der Anfeindungen gewesen.
Der Vorfall wurde schnell zum Politikum. Die Anfeindungen gegen Vinicius wurden unter anderem vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und von dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez scharf kritisiert. Führende konservative Politiker in Spanien verurteilten ebenfalls jede Art von Rassismus, wiesen aber den Vorwurf von Vinicius zurück, Spanien gelte inzwischen unter anderem in Brasilien als «Land der Rassisten».
In Brasilien forderten einige Medienkommentatoren und Politiker, der brasilianische Verband CBF solle Pläne ad acta legen, im Juni ein Testspiel gegen ein noch nicht feststehendes afrikanisches Auswahlteam in Spanien zu veranstalten.
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