Am Teamhotel von Portugals Fußball-Nationalmannschaft in Leipzig soll es Polizeiangaben zufolge am Montag zu einer Rangelei gekommen sein, bei der ein portugiesischer Journalist verletzt wurde. Ausschnitte aus einer Live-Übertragung des portugiesischen Senders SIC legen nahe, dass es eine Auseinandersetzung des Moderators mit mehreren Fußball-Fans gab. Zunächst hatte die «Bild»-Zeitung über den Vorfall berichtet.
«Nach bisherigen Erkenntnissen hielten sich mehrere Personen vor dem Hotel auf, da der Spielerbus der portugiesischen Nationalmannschaft zu einem Abschlusstraining im Stadion Leipzig abfahren wollte», teilte die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Hinter einem Zaun soll es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Beteiligten, darunter portugiesische Journalisten, 47 und 56, gekommen sein.» Einer der beiden musste in einem Krankenhaus behandelt werden. «Die anderen Beteiligten in der Rangelei sind unbekannt», teilte die Polizei mit.
Die Version des Senders war: Der Reporter «wurde angegriffen, als eine Gruppe von Anhängern ihn während einer Live-Sendung gegen einen Mast (einen Fahnenmast) stieß und ihm die Schulter auskugelte». Bei einer Behandlung im Krankenhaus sei aber festgestellt worden, dass eine Operation nicht nötig sei. SIC wies «einige Unterstellungen» zurück, es habe auch ein aggressives Verhalten des portugiesischen Reporters gegeben. «Es geschah genau das Gegenteil, mit schwerwiegenden Folgen für denjenigen, der seine Arbeit machte», hieß es.
Nach dem Zwischenfall hätten die Organisatoren und der portugiesische Verband (FPF) beschlossen, «dass die Journalisten künftig von den Fans ferngehalten werden sollen und innerhalb des für die Spieler und die Organisation des Turniers reservierten Bereichs» arbeiten würden, teilte SIC mit.
Die portugiesische Auswahl spielt an diesem Dienstagabend im Leipziger Stadion gegen Tschechien.
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