DFB-Kapitänin Alexandra Popp will nach dem frühen WM-Scheitern keine schnelle Entscheidung über ihre Zukunft im Frauen-Nationalteam treffen.
«Diese Gedanken sind gerade sehr weit entfernt, weil mich das Ausscheiden aus der Gruppenphase viel zu sehr beschäftigt», sagte die 32-Jährige in Brisbane. «Jeder benötigt die Zeit, um mit sich klarzukommen», fügte Popp hinzu. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds war am Donnerstag erstmals bereits in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft ausgeschieden.
Schon nach der Finalniederlage bei der EM im Vorjahr hatte Torjägerin Popp längere Zeit offen gelassen, ob sie ihre Karriere im Nationalteam fortsetzt. Bei der WM in Australien und Neuseeland erzielte die Angreiferin vier Tore in drei Gruppenspielen, konnte das Aus aber auch nicht abwenden.
Popp hofft weiter auf Interesse bei deutschen Fans
Vor grundsätzlichen Entscheidungen müsse man dem Team zugestehen, «dass wir jetzt einfach auch die Zeit benötigen, genau das auch zu analysieren, um dann auch klar zu sehen, was gefehlt hat, woran es gelegen hat», mahnte Popp. Nach dem 6:0 gegen Marokko zum Auftakt und dem 1:2 gegen Kolumbien reichte ein 1:1 gegen Außenseiter Südkorea nicht zum Einzug ins Achtelfinale.
Jede ihrer Kolleginnen verarbeite die Enttäuschung über das Scheitern auf ihre Weise, sagte Popp. Einige Spielerinnen hätten sich in der Nacht zum Freitag allein auf ihre Zimmer zurückgezogen. «Manche haben ihre Familie oder ihre Freunde benötigt», sagte Popp über die Szenen im Teamhotel. «Nicht jede Spielerin kann von gestern auf heute schon sagen, mir gehts wieder gut.»
Trotz des Rückschlags bei der WM hofft Popp, dass die deutschen Fans ein Jahr nach dem EM-Erfolg nicht wieder das Interesse am Frauenfußball verlieren. «Dafür war die Entwicklung in dem ganzen Jahr so schön anzusehen, so immens und so extrem wichtig für den Sport, dass ich hoffe, dass es dabei bleibt», sagte die Stürmerin des VfL Wolfsburg.
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