Der Auftakt in der Bundesliga ist geglückt, nun sehnen die Basketballer des FC Bayern München den Start in der Euroleague herbei.
Und da wartet mit Fenerbahçe Istanbul an diesem Donnerstag (20.30 Uhr/Magentasport) gleich ein europäisches Schwergewicht. Die Türken zählen zu jenen Clubs, die im Sommer große Summen ausgegeben haben, um ihren Kader aufzupäppeln. Summen, die die deutschen Clubs Bayern und Alba Berlin, das am Freitag gegen Partizan Belgrad in die neue Königsklassen-Saison startet, nicht zur Verfügung haben. «Insgesamt wird unheimlich viel Geld ausgegeben und man hat das Gefühl, als habe es keine Pandemie gegeben und als gäbe es auch den Krieg nicht», sagte Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic.
Obst: «Nach der EM ist man einfach selbstbewusster»
Doch auch wenn das deutsche Spitzenduo finanziell mit Europas Topclubs nicht mithalten kann, will es sportlich auf dem Parkett der europäischen Crème de la Crème Paroli bieten und nach Möglichkeit in die Playoffs einziehen. So, wie es den Bayern bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten gelungen ist. «Natürlich werden wir wieder versuchen, die Playoffs der EuroLeague zu erreichen», sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer.
Dafür wollen die Bayern auch den Schwung aus der erfolgreichen Europameisterschaft mitnehmen. Zum Team, das bei der Heim-EM in Köln und Berlin begeisterte und mit Bronze die erste Medaille seit 17 Jahren holte, gehörten in Andreas Obst und Nick Weiler-Babb auch zwei Bayern-Profis. «Man nimmt von der EM auf alle Fälle die Erfahrung mit, jetzt auf so einem Level mal gespielt zu haben. Man steht morgens mit der Einstellung auf, dass man immer gewinnen kann und man sich nicht verstecken muss», sagte Obst. «Nach so einer EM ist man einfach selbstbewusster.»
Pesic: «Die Mannschaft wird einige Zeit brauchen»
Mit diesem Selbstbewusstsein soll gegen Fenerbahçe die erste Überraschung gelingen. In den ersten beiden Bundesliga-Spielen gegen Ulm und Frankfurt machte die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri bereits einen guten Eindruck. Auch die beiden Neuzugänge Cassius Winston und Freddie Gillespie deuteten an, dass sie wirkliche Verstärkungen sein können. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich das US-Duo auf europäischem Toplevel behauptet.
«Diese Mannschaft wird sicherlich einige Zeit brauchen, um sich einzuspielen», bat Pesic schon einmal um Geduld. Schließlich stand Trinchieri wegen der EM erst kurz vor dem Saisonauftakt der komplette Kader zur Verfügung. In Elias Harris und Isaac Bonga fehlten zwei fest eingeplante Neuzugänge zudem wegen Verletzungen. Da zahlt es sich aus, dass zehn Spieler aus der Vor-Saison noch zum Kader gehören.
«Unser Ziel ist es ganz klar, wieder die Chance zu bekommen, um die Playoffs mitzukämpfen», sagte Pesic, der aber um die große Konkurrenz weiß. «Von den 18 Euroleague-Vereinen wollen wahrscheinlich 16 in die Playoffs, zehn wollen ins Final Four und fünf denken, sie könnten die EuroLeague gewinnen», sagte Pesic. «Das heißt, die Playoffs bleiben ein riesengroßes, sehr hohes Ziel.»
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