22. Februar 2025

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Philipp Horn erzielt bestes Ergebnis bei Biathlon-WM mit Platz sieben

Philipp Horn erzielt bestes Ergebnis bei Biathlon-WM mit Platz sieben

Philipp Horn erzielt bei der Biathlon-WM in Lenzerheide mit Platz sieben sein bestes Ergebnis. Trotz verpasster Medaille zeigt das deutsche Team Aufwärtstrend.

Die deutschen Biathleten warten auch nach dem dritten Einzelrennen der Weltmeisterschaft in Lenzerheide weiterhin auf ihre erste Medaille. Philipp Horn lieferte jedoch mit seinem siebten Platz im anspruchsvollen Einzelrennen über 20 Kilometer sein bisher bestes WM-Ergebnis und sorgte für einen positiven Trend im Team von Bundestrainer Uros Velepec.

„Natürlich träumt man von den Medaillen, aber ich bin mit Platz sieben nicht unzufrieden“, äußerte Horn, der aufgrund von zwei Schießfehlern eine Strafe von einer Minute hinnehmen musste. Trotz optimaler Bedingungen leisteten sich viele Athleten Fehler, lediglich zwei schafften es, fehlerfrei zu bleiben. „Jetzt, wenn ich so drüber nachdenke, ärgert mich das unfassbar, weil das absolut drin gewesen wäre“, sagte der Thüringer und ergänzte: „Die Fehler waren komplett unnötig. So ist es im Biathlon, das muss ich akzeptieren.“

Johannes Kühn, der ebenfalls zwei Schüsse verfehlte, erreichte bei seinem ersten WM-Auftritt in den Schweizer Alpen den zwölften Platz und sorgte somit ebenfalls für das erste Lebenszeichen des DSV-Teams nach den enttäuschenden Ergebnissen im Sprint und in der Verfolgung. Zuvor hatte Horn im Verfolgungsrennen den 17. Platz belegt, was bis dahin die beste WM-Platzierung für ihn war.

Der Weltmeistertitel ging an den Franzosen Eric Perrot, der einen Fehler machte, während der Italiener Tommaso Giacomel mit einem Fehler (+ 52,4 Sekunden) die Silbermedaille gewann. Bronze sicherte sich der Franzose Quentin Fillon Maillet, der drei Fehler machte und mit einer Zeit von + 1:59,5 Minuten ins Ziel kam. Titelverteidiger und Rekordweltmeister Johannes Thingnes Bö konnte nach seinen vorherigen Siegen im Sprint und in der Verfolgung nicht überzeugen und landete mit fünf Fehlern auf dem 20. Platz.

Die letzte Medaille für Deutschland in diesem Biathlon-Klassiker wurde vor einem Jahr von Benedikt Doll, der mittlerweile zurückgetreten ist, mit Bronze in Nove Mesto gewonnen. Der letzte deutsche Einzelweltmeister war Arnd Peiffer, der 2019 in Östersund Gold holte.

Für Horn war dies endlich ein Rennen, mit dem er zufrieden sein konnte. Nach seinem unglücklichen Sprint, in dem er nur 44. geworden war, hatte er mit seiner Schießleistung gehadert. „Das hasse ich im Biathlon, weil es einfach so viel mehr Enttäuschung als schöne Gefühle manchmal gibt“, erklärte der 30-Jährige. Nach seinem schlechten Sprint war er zunächst „ein bisschen genervt“, doch nun fühle er sich besser: „Biathlon ist meine Leidenschaft, es macht mir Spaß. Ich wollte einfach Spaß haben – bei der Kulisse und bei dem Wetter für Deutschland bei einer WM zu starten, ist verdammt cool.“

Kühn hatte bisher nur an den Weltmeisterschaften teilgenommen, musste jedoch in der Mixedstaffel, im Sprint und in der Verfolgung zusehen. „Der erste Fehler war brutal weit weg, das ärgert mich. Für ganz vorn hätte ich mindestens einen Fehler weniger gebraucht. Ich habe mich möglichst gut vorbereitet und alles gegeben“, sagte der 33-Jährige.

WM-Debütant Danilo Riethmüller (25/3 Fehler) erzielte als 22. sein bestes WM-Ergebnis, nachdem er zuvor auf den Plätzen 40 und 50 gelaufen war. David Zobel, der kurzfristig anreiste und den schwächelnden Philipp Nawrath ersetzte, erreichte als 28. das Ziel.

Die nächste Gelegenheit für Deutschland, eine Medaille zu gewinnen, besteht bereits am Donnerstag (16.05 Uhr/ARD und Eurosport). Verfolgungsweltmeisterin Franziska Preuß wird gemeinsam mit dem im Einzel geschonten Justus Strelow antreten. Preuß (30) und Strelow (28) waren bereits Teil der Mixedstaffel, die in der Vorwoche Bronze gewonnen hatte. Preuß konnte zudem Gold im Jagdrennen und Silber im Sprint gewinnen und wird die erste deutsche Biathletin sein, die in allen sieben WM-Rennen zum Einsatz kommt.