4. März 2025

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Para-Sportler in Trondheim: Ein unvergessliches Erlebnis bei der Nordischen Ski-WM

Para-Sportler in Trondheim: Ein unvergessliches Erlebnis bei der Nordischen Ski-WM

Bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim nehmen auch Para-Sportler teil. Trotz organisatorischer Herausforderungen ist die Vorfreude auf das Event enorm.

Anja Wicker, Para-Skifahrerin, strahlt vor Freude, als sie die riesigen Tribünen betrachtet. „Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie es wird, wenn 20.000 Menschen im Stadion sind“, äußert Wicker nach ihrem Sprint-Prolog im Schneegestöber von Trondheim. „Das wird enorm, ich freue mich riesig. Das wird bestimmt Gänsehaut-Feeling pur.“ Zum ersten Mal werden die Wettkämpfe der Para-Sportler in die Nordische Ski-WM der nicht behinderten Athleten integriert.

Wicker: „Seit einem Jahr freuen wir uns darauf“

„Wir haben die WM die letzten Tage schon selbst am Fernseher verfolgt. Jetzt sind wir selbst am Start“, sagt Wicker der Deutschen Presse-Agentur im Granasen Skisenter. Der 33-Jährigen, die in der sitzenden Kategorie antritt und im Prolog den zweiten Platz belegte, ist eine Medaille als Ziel gesetzt. Ihr Finale findet an diesem Mittwoch zwischen der Qualifikation und den Endläufen der olympischen Athleten statt. In Norwegen, einem Land mit einer tief verwurzelten Langlauftradition, dürfen Wicker und ihre Konkurrentinnen eine einmalige Atmosphäre und zahlreiche begeisterte Fans erwarten.

Organisatorische Herausforderungen

Die Athletinnen hoffen für die Zukunft, dass die Inklusion der Wettkämpfe zur Regel wird. „Ich hoffe, dass es noch einmal stattfindet. Das wäre schon schön“, sagt Wicker. Ihre Teamkollegin Merle Menje fügt hinzu: „Es wäre für uns eine große Chance, den Sport etwas publik zu machen. Das wäre schön und wünschenswert.“ Trotz einiger organisatorischer Mängel bleibt die Stimmung positiv. Unklarheit herrscht zunächst darüber, wie sie mit dem Rollstuhl in die Interviewzone auf ein Podest gelangen. „Kein Problem, dann geben wir die Interviews eben woanders“, so die Athletinnen. Auch die Tatsache, dass nicht alle Shuttlebusse rollstuhltauglich sind und Unebenheiten im Essensraum einige Herausforderungen mit sich bringen, trübt die Stimmung nicht übermäßig.

Wünsche für die Zukunft

Menje, 20 Jahre alt, merkt an: „Wenn man sagt, man macht einen inklusiven Wettkampf, würde man sich freuen, wenn das schon zu 100 Prozent passt.“ Sie fügt jedoch hinzu: „Wenn wir das einmal erlebt haben, können wir Feedback geben. Man sieht, dass auch schon sehr viel gut gemacht wurde.“

Wicker ist der Ansicht, dass die Anforderungen für Para-Sportler anders sind als für Olympioniken, aber kein Hexenwerk. „Wenn die Routine da ist, wird es einfacher.“ Die Aktiven hoffen, dass die Inklusion auch für andere Para-Wintersportarten erfolgt, um Vorfälle wie die ersatzlose Streichung der Speedrennen bei der WM ihrer alpinen Kollegen in Maribor zu vermeiden, die für viel Aufregung sorgte.

Menje betont, dass es offensichtlich ist, dass im nicht behinderten Sport mehr investiert wird, um sicherzustellen, dass alles perfekt läuft. „Bei den Para-Sportlern sagt man dann doch eher mal ab. Das wäre also auf jeden Fall eine Chance.“ Die olympischen Sportler stehen der Inklusion ebenfalls positiv gegenüber. Langlauf-Teamchef Peter Schlickenrieder erklärt: „Das ist die Idee von Integration und wenn man das irgendwie hinbekommt: Machen!“