Russland will sich um die Austragung der Olympischen Spiele im Jahr 2036 bewerben – und damit womöglich Berlin Konkurrenz machen.
Das Olympische Komitee Russlands (OKR) und das Sportministerium seien damit beauftragt worden, eine Stadt für die Ausrichtung des Großereignisses zu finden, teilte der Vize-Regierungschef Dmitri Tschernyschenko in Moskau mit.
Russland hatte zuletzt 2014 Olympische Winterspiele im Schwarzmeer-Kurort Sotschi ausgetragen. 1980 gab es Olympische Sommerspiele in Moskau. Im Gespräch ist für 2036 auch Berlin als möglicher Austragungsort für die Sommerspiele.
«Soweit mir bekannt ist, hat das Internationale Olympische Komitee bisher keinen Wettbewerb für die Spiele ausgeschrieben, deshalb warten wir», sagte Tschernyschenko. «Wir müssen uns unbedingt für 2036 bewerben, das ganze Land muss einen würdigen Kandidaten bestimmen.» Deshalb sollten das Sportministerium und das OKR nun mit der Auswahl einer Stadt beginnen.
Russlands Athleten können wegen Sanktionen der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) derzeit nur unter neutraler Flagge an Olympischen Spielen teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte Russland wegen der Manipulation von Doping-Daten aus dem Moskauer Labor im Dezember 2020 für zwei Jahre unter anderen von der Teilnahme an den Olympischen Spielen ausgeschlossen.
Interesse auch von Seiten des DOSB
Zuletzt hatte auch der neue Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Weikert, sein Interesse an einer Olympia-Bewerbung betont. Er sehe 2036 als Möglichkeit für eine Bewerbung, sagte der 60-Jährige zuletzt der «Frankfurter Rundschau».
«Wir werden uns ohnehin mit Olympia 1936 im Nationalsozialismus auseinandersetzen müssen. Mit Olympischen Spielen 100 Jahre später in Deutschland können wir zeigen, dass und wie sich Deutschland zu einem weltoffenen Staat gewandelt hat», sagte Weikert. Auch andere Funktionäre hatten sich für Berlin als Austragungsort der Sommerspiele 2036 ausgesprochen.
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