25. November 2024

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Ohne Ideen, ohne Glanz: Dortmunder Nullnummer in Heidenheim

Wie schon im Hinspiel trennen sich Aufsteiger Heidenheim und der Bundesliga-Vizemeister aus Dortmund unentschieden. Der BVB verpasst den vierten Sieg in Serie.

Borussia Dortmunds Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga hat nach einem Auftritt ohne spielerischen Glanz einen Dämpfer erhalten. Wie schon im Hinspiel musste sich der Vizemeister beim 0:0 mit nur einem Punkt gegen den heimstarken Aufsteiger 1. FC Heidenheim zufriedengeben.

Zwar blieb der BVB zum sechsten Mal nacheinander ungeschlagen, der vorübergehende Sprung auf den dritten Platz in der Tabelle gelang der personell geschwächten Mannschaft von Edin Terzić jedoch nicht. Schon beim 2:2 im ersten Aufeinandertreffen hatte Dortmund trotz einer 2:0-Pausenführung wichtige Zähler im Kampf um die anvisierten Champions-League-Plätze liegengelassen.

«Den Punkt nehmen wir gern mit», sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt im Streamingdienst DAZN. Er lobte den Auftritt und die Einstellung seiner Mannschaft, die sich den Punkt «nicht ermauert» und selbst Torchancen erarbeitet hat.

Einziger BVB-Treffer zählt nicht

«Das ist natürlich zu wenig. Wir wollten drei Punkte mitnehmen», monierte Dortmunds Nationalstürmer Niclas Füllkrug, «nach drei gewonnenen Spielen gegen ebenfalls eklige Gegner passiert sowas mal. Es geht weiter und nächste Woche müssen wir wieder drei Punkte einfahren.» Und Trainer Edin Terzic stellte ernüchtert fest: «Mit der Leistung, die wir gezeigt haben, haben wir nicht mehr verdient als diesen einen Punkt.»

Ohne Winter-Neuzugang Jadon Sancho, der wegen muskulärer Probleme aussetzen musste, und die erkrankt fehlenden Marco Reus, Julian Brandt und Gregor Kobel tat sich die Borussia schwer. Über weite Strecken fehlte gegen die zum siebten Mal in Folge nicht bezwungenen Heidenheimer die Durchschlagskraft. Nur einmal erkannte der BVB in der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Voith-Arena eine Lücke, doch Donyell Malens Treffer fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung (26. Minute).

FCH-Coach Frank Schmidt hatte im Vorfeld des zweiten Heidenheimer Freitagabend-Spiels der Bundesliga-Historie eine große Vorfreude bei sich und seiner Mannschaft verspürt. «Garniert mit Flutlicht auf dem Schlossberg ist das ein echtes Highlight. Aber wir wollen nicht zu große Augen machen», hatte er gesagt und von seinem Team eine hohe Intensität und wenig Fehler in der Vorwärtsbewegung verlangt.

FCH lauert und vergibt

Seine Mannschaft kam der Forderung nach, startete mutig und trieb stattdessen Salih Özcan zu einem beinahe folgenschweren Fehlpass. Allerdings schoss Tim Kleindienst am leeren Tor vorbei (14.). «So eine Chance auszulassen, ist für einen Stürmer extrem hart», sagte Kleindienst.

Von den Gästen kam gegen kompakt verteidigende und immer wieder lauernde Heidenheimer lange Zeit wenig. Ohne kreative Einfälle und fehlerbehaftet präsentierten sie sich. Erst nach 26 Minuten wurde es zum ersten Mal gefährlich – und wie: Malen startete nach einem feinen Zuspiel durch und schoss den Ball ins Netz. Allerdings nahm der Videoschiedsrichter das vermeintliche 1:0 zurück.

Dennoch: Nun wurden die Offensivaktionen des BVB etwas zielstrebiger. Jamie Bynoe-Gittens, der einzige Wechsel im Vergleich zum 3:1-Erfolg gegen den VfL Bochum, prüfte aus der Distanz Kevin Müller. Auch Nationalstürmer Niclas Füllkrug, der mit Youssoufa Moukoko erneut eine Doppelspitze bildete, fand keinen Weg am FCH-Schlussmann vorbei.

Terzić-Akzente ohne Wirkung

Malen und Bynoe-Gittens blieben auch nach dem Seitenwechsel die auffälligsten Borussen. Mit dem ersten Abschluss holte Malen eine Ecke raus. Anschließend versuchte es der Sancho-Vertreter mit einem Fallrückzieher, aber Müller war wieder zur Stelle (57.).

Terzić reagierte und wechselte dreifach. Besser anzuschauen war die Partie aber auch danach nicht, weil sich der Bundesliga-Neuling Heidenheim im Rahmen seiner Möglichkeiten und dank einer großen Einsatzbereitschaft den Punkt verdiente und selbst immer wieder Nadelstiche setzte. In der Schlussphase erwies sich Keeper Müller bei einem Schuss von Füllkrug (86.) als sicherer Rückhalt.

Von Maximilian Wendl, dpa