Der Wechsel von Ex-Weltmeister Mesut Özil zum türkischen Erstligisten Medipol Basaksehir ist perfekt. Man heiße Özil in der Familie willkommen und wünsche ihm viel Erfolg im orange-dunkelblauen Trikot, teilte der Club auf seiner Internetseite mit.
«Ich bin sehr glücklich», sagte Özil bei der Unterschriftszeremonie in Istanbul. Präsident Göksel Gümüsdag sagte, man habe Özil einen Zwei-Jahres-Vertrag vorgeschlagen. Er aber habe einen Einjahresvertrag mit der Option auf ein weiteres Jahr gewollt – nach einem Jahr werde man dann noch einmal auswerten.
Basaksehir wurde 2014 als Nachfolger des Vereins der Istanbuler Stadtverwaltung gegründet und gilt als Lieblingsclub des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Clubpräsident Gümüsdag ist Mitglied der Partei AKP und mit einer Nichte der Ehefrau Erdogans verheiratet. Der Club wird vor allem von regierungsnahen Unternehmen wie der Gesundheitsgruppe Medipol gesponsert.
Vor dem Vorrunden-Aus deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2018 in Russland war Özil wegen seiner Fotos mit dem türkischen Staatschef in die Kritik geraten. Nach dem Turnier trat er aus dem Nationalteam zurück und kritisierte den Umgang mit sich. Bei Özils Hochzeit im Sommer 2019 soll Erdogan Trauzeuge gewesen sein.
Suspendierung und Vertragsauflösung bei Fenerbahce
Erst am Mittwoch hatte Fenerbahce in einer knappen Mitteilung offiziell die Vertragsauflösung mit Özil bekannt gegeben. «Eines der Dinge, die das Leben ausmachen, ist, dass es voller Unsicherheiten ist», twitterte der 33-Jährige. «Unsere Pläne, Verlangen und Wünsche gehen möglicherweise nicht immer in die gewünschte Richtung.» Es sei sein «Kindheitstraum» gewesen, im Fenerbahce-Trikot zu spielen.
Özil, der im vergangenen Jahr vom FC Arsenal aus der englischen Premier League zu Fenerbahçe gewechselt war, ist seit März aus dem Fenerbahce-Kader ausgeschlossen. Sein Vertrag bei dem Spitzenclub lief eigentlich noch bis zum 30. Juni 2024. Vor einem Monat hatte er betont, diesen trotz Suspendierung erfüllen zu wollen.
Der Grund der Suspendierung war nicht öffentlich gemacht worden. Im November hatte Clubpräsident Ali Koc beklagt, der 92-malige deutsche Nationalspieler müsse sich endlich auf seine Arbeit konzentrieren und seine geschäftlichen Angelegenheiten beiseite legen.
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