Trotz der Debatte um Diskriminierung in der NFL werden in der kommenden Saison noch weniger Schwarze als Cheftrainer angestellt sein als in der vergangenen Spielzeit.
Die Houston Texans entschieden sich laut übereinstimmenden Medienberichten für den erfahrenen Lovie Smith als Nachfolger für Davic Culley. Die New Orleans Saints setzen auf Dennis Allen, die Miami Dolphins machen Mike McDaniel zum Nachfolger von Brian Flores, der die Liga in der vergangenen Woche wegen Diskriminierung verklagt hatte.
Einzige noch offene Stelle ist die bei den Minnesota Vikings – Kevin O’Connell von den Los Angeles Rams hat den Zuschlag aber offenbar sicher, eine Verkündung wird für unmittelbar nach dem Super Bowl erwartet.
Neben Mike Tomlin von den Pittsburgh Steelers ist Smith in der kommenden Saison daher der einzige Afroamerikaner mit einem Cheftrainerposten in der National Football League. In der vergangenen Saison waren noch drei Cheftrainerstellen mit Schwarzen besetzt. McDaniel und Ron Rivera von den Washington Commanders gehören Minderheiten an. Diese Zahl bei den 32 Teams erhöht sich von drei auf vier.
Flores hat mit seiner Klage in der vergangenen Woche eine lange bestehende Debatte neu angeheizt. 70 Prozent aller Profis in der Liga sind schwarz. Im Verhältnis sind viel zu wenig Schwarze oder andere People of Color – so bezeichnen sich Menschen mit Rassismuserfahrungen – in der Liga in verantwortlichen Positionen. Die NFL sagt seit Jahren öffentlich, dass sie das ändern will und hat deswegen vor zwei Jahrzehnten eine Regel eingeführt, die Mannschaften zu Vorstellungsgesprächen von mindestens zwei Coaches mit Minderheiten-Hintergrund verpflichtet. Eine Besserung gibt es dadurch aber nicht.
In einem Gespräch mit NFL-Boss Roger Goodell am Montag setzten sich Bürgerrechtsvertreter für eine substanzielle Verbesserung der so genannten Rooney-Rule ein und forderten ernsthafte Konsequenzen für Teams, die die Regel nicht ernsthaft so anwenden, wie sie gedacht ist.
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