24. November 2024

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Nein zu Fan-Beleidigungen in der Formel 1: «Null Tolerenz»

Sebastian Vettel fordert ein lebenslanges Verbot. Andere beziehen auch klar Stellung «nach der hässlichen Seite der Feierstunde». Rassismus, Homophobie und Sexismus haben keinen Platz in der Formel 1.

Die Formel 1 zeigt sich geschlossen und geeint nach den Berichten über rassistische, homophobe und sexistische Beleidigungen in Spielberg.

Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel forderte deutliche Konsequenzen. «Wer auch immer diese Leute sind, sie sollten sich schämen und auf Lebenszeit von Rennveranstaltungen ausgeschlossen werden», sagte der 35 Jahre alte Aston-Martin-Pilot: «Ich denke, es sollte null Toleranz geben.»

So sieht es auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. «Wer auch immer meinen Satz liest: Bleib weg, wir wollen dich nicht, wenn du zu der Gruppe gehörst.» Der Österreicher wählte noch markigere Worte, warnte aber auch davor, alle Fans zu verurteilen, nachdem es beim Großen Preis von Österreich zu Übergriffen und verbalen Beleidigungen gekommen sein soll. Betroffene hatten davon in Sozialen Netzwerken berichtet.

Horner: «Wir wollen sichere Orte für Fans»

«Wenn du ein richtiger Formel-1-Fan bist, egal von welchem Team, egal von welchem Fahrer, kannst du nicht rassistisch, nicht homophob oder sexistisch sein, denn dann passt du nicht in die Formel 1 und wir wollen dich nicht», sagte Wolff. Einen weiblichen Fan, dem das Kleid hochgehoben worden war mit dem Hinweis: Fans von Lewis Hamilton und Mercedes müsse man nicht respektieren, hatte Mercedes Medienberichten zufolge noch am Renntag zu sich ins Motorhome eingeladen.

Es sei in Ordnung, sich zu amüsieren und zu viel zu trinken, sagte Vettel. «Aber das rechtfertigt oder entschuldigt kein falsches Verhalten», betonte er. Eine Einschätzung, die praktisch alle Formel-1-Fahrer und Verantwortliche teilten. «Geschockt seien sie, sagte Red Bulls Teamchef Christian Horner: «Wir wollen sichere Orte für Fans, damit sie unseren Sport genießen können.»

Verstappen schlägt Alkoholgrenze vor

Max Verstappen, dessen niederländische Fans den Großteil der Anhänger ausmachten unter den insgesamt über 300.000 Zuschauerinnen und Zuschauern an den drei Tagen und vor allem die Campingplätze um den Kurs in Beschlag genommen hatten, schlug in der Diskussion um das Fanverhalten sogar eine Alkoholgrenze als möglichen Lösungsansatz vor. «Du machst manchmal dumme Sachen, wenn du Alkohol trinkst. Ich will damit nichts entschuldigen. Aber man könnte das regulieren. Es gibt eine bestimmte Menge an Alkohol», sagte der Weltmeister und WM-Führende.

Am Grand-Prix-Wochenende von Spielberg hatten Berichte vor allem von weiblichen Fans aufschrecken lassen. Darin ging es um Übergriffe, sexistische Kommentare, rassistische oder homophobe Beleidigungen. «Die hässliche Seite der Feierstunde», schrieb die österreichische «Kleine Zeitung». Nach der Siegerehrung hatten Fans aus der sogenannten «Orange Army» auch noch Werbetafeln an der Strecke einfach abmontiert.

Die Formel 1 hatte umgehend mit einem Statement reagiert. Es sei Zeit zum Handeln, forderte Rekordweltmeister Lewis Hamilton. Der Slogan der Formel 1 «Wir fahren als eins» sei ja gut und schön. «Aber es waren nur Worte.» Es habe nichts geholfen.