Auf diese Frage wollte Alfred Gislason sich dann doch nicht einlassen. Ob er denn schon irgendwelche Wünsche für die Handball-Weltmeisterschaft habe, wollte man vom Bundestrainer nach dem Sieg in den Playoffs wissen.
Es war das einzige Mal nach dem 33:27-Erfolg auf den Färöer, dass Gislason knapp antwortete. «Die werde ich ganz sicher nicht so direkt nach dem Spiel formulieren», sagte der 62-Jährige. Was für die DHB-Auswahl beim Turnier im nächsten Januar in Polen und Schweden drin ist, ist auch gar nicht so leicht zu beantworten. Denn wozu Gislasons Team fähig ist, war nach dem Sieg beim krassen Außenseiter in Torshavn alles andere als klar.
Defizite
Zur Halbzeit hatten die Färöer sogar 16:15 in Führung gelegen. Was die deutsche Mannschaft bis dahin gezeigt hatte? Nicht viel Gutes. «Wir haben generell zu viele Fehler gemacht, zu viele Bälle verworfen und hinten in der Abwehr zu viele Bälle kassiert», sagte Spielmacher Luca Witzke. Es sei «nicht alles optimal» gewesen, meinte Kapitän Johannes Golla.
In der Deckung gab es zu große Lücken, vorne passierten immer wieder technische Fehler. Auch die Schiedsrichterleistung passte dem Trainer nicht. «Es hat schon ziemlich viele Nerven gekostet, weil ich mich gerade in der ersten Halbzeit extrem aufgeregt habe», sagte Gislason.
Fahrplan
Viel Zeit, um an den Defiziten zu arbeiten, hat der Isländer nicht. Erst im Herbst wird sich die Nationalmannschaft zu ihrem nächsten Lehrgang treffen. «Leider ist es jetzt natürlich so, dass wir eine Weile keine Treffen haben werden, und die Jungs konzentrieren sich jetzt auf das letzte Drittel der Liga», meinte der Coach.
Gislason bleibt jetzt nur, die vergangenen Spiele zu analysieren und seine WM-Kandidaten in den Hallen zu beobachten. Eine seiner größten Baustellen: die Defensivarbeit. In Hin- und Rückspiel fiel es selbst einem Gegner wie den Färöer teilweise viel zu leicht, zu Treffern zu kommen.
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