Martin Kaymer sieht den Golfsport nach dem unerwarteten Friedenspakt zwischen der PGA Tour und der DP World Tour mit der bislang verfeindeten und aus Saudi-Arabien finanzierten LIV Tour auf dem richtigen Weg.
«Es ist immer besser, Frieden zu haben. Ich bin nie ein Fan davon gewesen, mit Geld Frieden zu schließen. In dem Fall ist es eine gute Geschichte, weil die Golfsportart nicht mehr darunter leidet und wir wirklich jetzt nach vorne gucken können», sagte der zweimalige Major-Sieger am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Er spielt bisher auf der LIV-Tour.
Am Dienstag hatten die drei Golf-Touren in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt gegeben, eine «bahnbrechende Vereinbarung zur Vereinheitlichung des Golfsports» getroffen zu haben und zukünftig zusammenzuarbeiten. Demnach soll nun auch der saudi-arabische Staatsfonds PIF (Public Investment Fund), der bisher an der LIV Tour beteiligt war, Teilhaber und Geldgeber einer neuen gemeinsamen Organisation sein.
Zusammenarbeit stößt auf Unverständnis
Doch die von den Funktionären geheim ausgehandelte künftige Zusammenarbeit stößt gerade bei vielen PGA-Profis auf Unverständnis. So musste sich PGA-Chef Jay Monahan in einem Meeting mit Spielern am Rande der Canadian Open in Toronto als Heuchler beschimpfen lassen, wie US-Medien unter Berufung auf Teilnehmer berichteten. Monahan hatte sich in der Vergangenheit klar gegen die LIV Tour positioniert. «Ich fühle mich betrogen und werde (…) für eine sehr lange Zeit nicht in der Lage sein, irgendjemandem auf der Unternehmensseite der PGA zu vertrauen», twitterte US-Profi Wesley Bryan.
Kaymer hatte sich zusammen mit anderen Golfern im vergangenen Jahr der millionenschweren LIV-Tour angeschlossen. Daraufhin wurden die Spieler mit Geldstrafen und Sperren belegt. In der vergangenen Woche trat der 38-Jährige aus Mettmann von seiner Mitgliedschaft auf der DP World Tour (ehemals European Tour) zurück. Wann und wie Kaymer und die anderen LIV-Spieler wieder auf die andren beiden Touren zurückkehren können, steht aber noch nicht fest.
Kaymer überrascht
Auch Kaymer ahnte nichts von der schnellen Einigung. «Ich war auf jeden Fall überrascht, als ich einen Anruf erhalten habe aus Saudi-Arabien.» Ein Vorstandsmitglied der PIF habe ihn dann über die Einigung informiert. «Er meinte auch zu mir, dass das von vornherein der Plan war.»
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