Nach dem vorzeitigen Ende aller realistischen EM-Medaillenhoffnungen der deutschen Handballerinnen hat DHB-Sportvorstand Ingo Meckes ein ernüchterndes Zwischenfazit gezogen. «Natürlich geht man immer mit dem Wunsch in ein Turnier, den großen Wurf zu schaffen. Aber momentan reicht es dafür nicht. So ehrlich müssen wir zueinander sein», sagte Meckes der Deutschen Presse-Agentur.
Ein Jahr vor der Heim-WM sieht der Sportvorstand die DHB-Auswahl von der Weltklasse ein gutes Stück entfernt. «Wir haben gegen zwei Topteams jeweils hoch verloren. Da steht die Mannschaft derzeit», sagte Meckes zum Leistungsstand der DHB-Frauen.
Mit Blick auf das WM-Highlight 2025 im eigenen Land fügte der 48-Jährige, der erst seit wenigen Monaten im Amt ist, hinzu: «Wir müssen schauen, wie wir uns weiterentwickeln können, Talente nach oben ziehen und den Konkurrenzkampf anheizen. Diese Fragen müssen wir nach dem Turnier erörtern.»
Bundestrainer benennt Schwächen
Die 22:30-Pleite gegen Dänemark, durch die der Medaillentraum schon im zweiten Hauptrundenspiel so gut wie sicher geplatzt ist, tat auch den Spielerinnen weh. «Wir sind momentan nicht besser. Das müssen wir akzeptieren», räumte Linksaußen Antje Döll selbstkritisch ein. In der Vorrunde hatte es bereits eine empfindliche 22:29-Niederlage gegen die Niederlande gegeben.
Bundestrainer Markus Gaugisch legte den Finger in die Wunde. «Man sieht den Unterschied zu den Top 3, Top 4 oder Top 5. Die treffen aus dem Rückraum, treffen im Eins-gegen-Eins, treffen vom Kreis, treffen von Außen. Bei uns ist diese Konstanz nicht vorhanden», sagte der 50-Jährige und ergänzte: «Wir müssen hart arbeiten, Dinge klar ansprechen und uns verbessern.»
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