Olympiasieger Robert Harting prophezeit den deutschen Diskuswerfern nach der Medaillenvergabe in Tokio eine schwierige Zeit, hat aber seinen Bruder noch nicht abgeschrieben.
«Ich glaube, wir müssen uns auf eine lange Durststrecke einstellen, es sei denn, Christoph kriegt nochmal die Kurve», sagte der 36-jährige Berliner der Deutschen Presse-Agentur. Er selbst hatte 2012 in London Gold gewonnen, sein Bruder Christoph überraschend 2016 in Rio de Janeiro.
Gold In Tokio eroberte der schwedische Favorit Daniel Stahl mit 68,90 Metern vor seinem Landsmann Simon Pettersson (67,39) und dem Österreicher Lukas Weißhaidinger (67,07). Daniel Jasinski aus Wattenscheid, vor fünf Jahren noch mit Bronze dekoriert, und Clemens Prüfer (Potsdam) verpassten als Zehnter und Elfter die vorderen Plätze. «Ich fand’s total spannend. Das ist ein Riesenerfolg für die schwedische Trainingsgruppe», sagte Robert Harting. «Bei Daniel Jasinski hat das Momentum gefehlt. Weltspitze heißt eben, konstant Leistung zu bringen.»
Der dreimalige Weltmeister hat nach eigenen Angaben mit seinem Bruder Christoph, mit dem er ein schwieriges Verhältnis hat, während des Finales immer wieder geschrieben. «Er hat mich gefragt, wann ich zum Training komme. Aber ich bin raus», meinte Robert Harting, der vor drei Jahren seine Karriere beendete.
Christoph Harting hat seit seinem Rio-Triumph nie wieder an große Weiten anknüpfen können. Für Tokio war der 31-Jährige nur als Ersatzmann nominiert worden. «Seine Leistung in diesem Jahr war gut, er hat ja erst im Februar wieder richtig angefangen», sagte der ältere Bruder. «Er gehört nach wie vor zu den Werfern, die die Physis haben, vorne mitzuwerfen.»
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