Der jüngste Profi stahl allen anderen die Show. Begleitet von den Ovationen der Fans verließ Youssoufa Moukoko in der 82. Minute den Rasen. Mit zwei Traumtoren (8./45.+2) trug der erst 17 Jahre alte Angreifer in tragender Rolle zum 3:0 (3:0) über den VfL Bochum bei.
Damit sammelte er nicht nur weitere Argumente für einen Stammplatz im Verein, sondern auch für einen Platz im Kader der deutschen Nationalmannschaft beim WM-Turnier in Katar.
«Das ist mir ehrlich gesagt egal», antwortete Moukoko bei Sky auf Fragen nach seiner WM-Chance mit gespielter Gleichgültigkeit. Weitere Nachfragen lockten ihn jedoch aus der Reserve: «Ich würde gern dabei sein, aber wir schauen am Donnerstag, wer dabei ist», sagte er mit Bezug auf die an diesem Tag anstehende Nominierung.
Altersrekord
Elf Bundesliga-Tore stehen für Moukoko Saison-übergreifend mittlerweile zu Buche – kein Profi war bei dieser Marke jünger. Den vereinsinternen Zweikampf um die Gunst des Trainers mit Neuzugang Anthony Modeste hat Moukoko mittlerweile gewonnen. Die bemerkenswerte Entwicklung des Jungprofis, der seinen ersten Bundesliga-Doppelpack erzielte, versetzte Edin Terzic ins Schwärmen: «Er ist extrem talentiert und möchte sich jeden Tag verbessern. Er hat einen riesigen Schritt gemacht. Er ist immer wieder anspielbar und setzt seinen Körper viel besser ein», urteilte der BVB-Coach, warnte aber vor einem zu großem Hype: «So wie wir ihn beschützt haben, als er die Bälle neben das Tor geschossen hat, wird es auch jetzt weitergehen. Er ist und bleibt 17.»
Die Tore von Moukoko und Giovanni Reyna (12. Foulelfmeter) verhalfen dem BVB zum dritten Bundesligasieg in Serie. Damit bleibt der Revierclub bei drei Punkten Rückstand in Schlagdistanz zum Titelfavoriten FC Bayern. Doch was der Sieg über Bochum wirklich wert ist, wird sich erst in den nun folgenden schweren Auswärtsspielen in Wolfsburg und Mönchengladbach weisen. «Jetzt warten noch zwei wichtige Aufgabe auf uns – dafür haben wir heute eine gute Grundlage geschaffen», sagte Terzic und forderte seine Profis zu letzten Kraftakten vor der WM-Pause auf: «Wir wollen noch mal alles raushauen.»
In diesen beiden richtungsweisenden Partien dürfte auch Marco Reus mehr Spielanteile bekommen. Nach wochenlanger Zwangspause und einem 23 Minuten langen Kurzeinsatz gegen Bochum brennt der BVB-Kapitän darauf, sich bei Bundestrainer Hansi Flick trotz der langen Ausfallzeit für einen WM-Platz zu empfehlen. Laut Terzic soll kurzfristig entschieden werden, «zu wie viel es reicht am Dienstag», sagte Terzic mit Blick auf das Spiel in Wolfsburg. «Ich bin mir sicher, dass wir mit jedem Tag die Intensität und die Belastungsdauer steigern können. Wichtig ist, dass er noch Minuten sammeln kann.»
Auswärtsschwache Bochumer
Ähnlich kurz wie für den BVB ist die Pause für die Bochumer bis zum Spiel am Dienstag gegen Mönchengladbach. Zur Erleichterung des neuen Trainers Thomas Leitsch findet diese Partie nicht auswärts, sondern daheim statt. Schließlich ist sein Team das schlechteste Auswärtsteam der Liga mit null Punkten und einer Tordifferenz von 4:22. Eine weitere Bilanz erhöht die Sorgen vor einem Abstieg: Nur sieben Punkte und damit so wenig wie nie zuvor stehe nach 13 Spieltagen zu Buche.
Wohl auch deshalb hielt Letsch – im Gegensatz zu seinen sonstigen Gepflogenheiten – direkt nach Spielschluss eine Ansprache an die Mannschaft. «Heute war es wichtig, meiner Mannschaft Mut zuzusprechen», kommentierte der Coach.
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