Nach seiner Abberufung als Geschäftsführer der ausgegliederten Profifußball-Gesellschaft des Fußball-Zweitligisten Hannover 96 hat Martin Kind Unterstützung von höchster Stelle aus der niedersächsischen Landespolitik erhalten.
«Als bekennender Anhänger der Roten hatte ich mich endlich wieder einmal auf eine gute Saison gefreut. Ich frage mich ernsthaft, welche Perspektiven 96 jetzt eigentlich haben soll», sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
Der Vorstand des Muttervereins hatte den langjährigen Clubboss Kind überraschend als Verantwortlichen für den Profifußball-Bereich abberufen. Der 78 Jahre alte Unternehmer ist weiterhin Mehrheitsgesellschafter der Profi-Gesellschaft. Dank der sogenannten 50+1-Regel, die im deutschen Fußball den Einfluss externer Investoren begrenzt, darf allein der Stammverein die Geschäftsführung berufen. Kind hält die Abberufung nicht für rechtmäßig und lässt dies rechtlich prüfen.
Mitgesellschafter Dirk Roßmann kritisierte das Vorgehen der Führung des Muttervereins. «Die Position, die einen zahlen – in meinem Fall einen zweistelligen Millionenbetrag – und die anderen bestimmen, wo es lang geht, hat noch nie funktioniert», sagte er den RND-Zeitungen. Der 75 Jahre alte Drogerie-Unternehmer, Kind und der Immobilien-Unternehmer Gregor Baum sind die Gesellschafter der Hannover 96 Sales&Service GmbH&Co. KG. Diese besitzt zu 100 Prozent die Profifußball-KGaA.
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