23. November 2024

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Mick Schumacher: Mercedes-Erfahrungen positiv für Bewerbung

Mick Schumacher macht sich auch Gedanken, was passiert, wenn es nicht klappt. Er setzt auf einen Pluspunkt dank seiner neuen Rolle. Privat freut er sich über weitere Unterstützung - und zeigt das.

In der heißen Bewerbungsphase für die ersehnte Rückkehr ins Formel-1-Cockpit setzt Mick Schumacher auch auf ein weiteres Pro-Argument.

«Wenn ich zu einem Team als Stammpilot gehe, weiß ich jetzt genau, wo ich anfangen muss, um das Auto weiter zu entwickeln», sagte er in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. Doch der 24-Jährige weiß genauso: «Es ist egal, in welcher Phase eines Lebens man ist, man hat nie Sicherheit, dass es so klappt, wie man sich das vorstellt.»

Ungewohnte Einblicke ins Privatleben

Schumacher wirkt ausgeglichen, entschlossen, aber alles andere als verzweifelt. Jüngst gab er sogar bis dahin ungewohnte Einblicke in sein Privatleben, er veröffentlichte bei Instagram Fotos eines sichtbar glücklichen Mick Schumachers an der Seite eines dänischen Models.

«Ich bin ja nicht der Einzige, der sowas macht und werde auch nicht der letzte sein. Im Endeffekt habe ich mich gut gefühlt, das zu teilen», sagte er. Man wolle immer Unterstützung bekommen. «Natürlich bekomme ich die von meiner Familie und jetzt auch von einer anderen Seite. Ich glaube, dass man sich dann einfach mehr und besser auf seine Arbeit konzentrieren kann, dass man auch die besseren Entscheidungen trifft.»

Die richtigen Entscheidungen wird er für seine Karriere treffen müssen. Es ist ein hartes Rennen um die Rückkehr, eines ohne weitere Erfahrung im Renncockpit. Vor dem Klassiker der Formel 1 in Italien gab sein Arbeitgeber Mercedes dann auch noch bekannt, dass die beiden Stammpiloten, Rekordweltmeister Lewis Hamilton und dessen britischer Landsmann George Russell, ihre Verträge bis einschließlich 2025 verlängert haben. Ein Silberpfeil wird somit auch nicht bald frei. 

Seit seinem Aus nach zwei – eher beschwerlichen – Jahren beim amerikanischen Haas-Team bleibt dem Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher nur die Rolle als Ersatzmann. Diese aber immerhin beim ehemaligen Branchenführer Mercedes. «Ich denke, er verdient es, in der Startaufstellung zu stehen», sagte dessen Teamchef Toto Wolff über Mick Schumacher.

Bei Williams hoch im Kurs?

Nur wo? Gehandelt wird immer wieder Williams. Dort konnte der amerikanische Rookie Logan Sargeant bisher nicht überzeugen. Ob die amerikanischen Besitzer ihn aber deswegen nach einem Jahr schon wieder loswerden wollen und durch Mick Schumacher – trotz aller Erfahrungen bei Williams mit deutschen Piloten wie Nico Rosberg oder Nick Heidfeld – ersetzen, bleibt eine der großen Fragen. Allzuviele weitere Optionen gibt es nicht, stattdessen drängeln weitere noch jüngere Fahrer aus den Nachwuchsrennserien.

«Natürlich macht man sich Gedanken, was mache ich, wenn es nicht klappt?», entgegnete Mick Schumacher diesmal auf eine entsprechende Frage. Zu seinen Zeiten bei Haas klang das manchmal noch anders, eher so: Er habe keinen Plan B.

Er wirkt unter der Führung oder Anleitung oder einfach im Umfeld des ehemaligen Serien-Weltmeister-Teams in wenigen Monaten noch mal gereifter. «Für mich selbst ist wichtig, dass ich weiterhin alles gebe. Wenn es denn so sein sollte, dass es nicht klappt, muss ich mir Gedanken mache, was ich dann mache», sagte Mick Schumacher.

Spezieller Ort Monza

Dabei kennt er auch schon schwere Phasen in seiner Karriere. Das erste Jahr in der Formel 3 war nicht leicht, im zweiten gewann er die Meisterschaft. Dasselbe passierte in der Formel 2 – und der Ort, an den er nun als Reservefahrer beim Großen Preis von Italien in Monza zurückkehrt, spielte dabei eine maßgebliche und erinnerungswürdige Rolle.

«Es ist ein Ort, an dem ich den großen Wendepunkt in der Formel 2 hatte, als ich zweimal aufs Podium gefahren bin und statt 50 Punkte nur noch 9 hinter dem Gesamtführenden war», erinnerte er sich. «Und das war auch so ein Moment, in dem ich gesagt habe: So muss ich jetzt einfach weitermachen und dann klappt es auch hier in der Formel 2.» Jetzt müsste es nur in der Formel 1 auch so klappen.

Jens Marx und Martin Moravec, dpa