Eine neue Trophäe für den Superstar, von Mitspielern und Fans gefeiert: Lionel Messi hat sich nach Argentiniens verdientem 3:0-Sieg bei der «Finalissima» gegen Italien hoch zufrieden gezeigt.
«Es war ein wunderschönes Finale, voll mit Argentiniern», sagte der 35-Jährige nach dem deutlichen Erfolg des Südamerika-Champions gegen den Europameister im Londoner Wembley-Stadion. «Was wir hier erlebt haben, war wunderschön.» Knapp ein halbes Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zeigte sich der Kapitän der Albiceleste selbstbewusst: «Wir nehmen es mit jedem auf», sagte er.
Argentinische Fans in der Überzahl
Auf dem Feld hatten Messi und Co. die Kontrolle, auf den Rängen waren die argentinischen Fans unter den 87.112 Zuschauern eindeutig in der Überzahl. «Wir wussten, es würde ein schönes Spiel sein und ein schöner Rahmen», sagte der Superstar. Enthusiastisch feuerten die Anhänger ihr Team an, und wenn Messi am Ball war, stieg der Lautstärkepegel noch einmal deutlich.
Fast schien, als wolle der mehrfache Weltfußballer nach seiner eher mauen ersten Saison beim französischen Serienmeister Paris St. Germain zeigen, wozu er weiterhin fähig ist. So gut wie jeder Angriff lief über den Regisseur. Zwei Tore legte er vor, nur ein eigener Treffer gelang ihm nicht. Mal scheiterte er an seinem Vereinskollegen Gianluigi Donnarumma im italienischen Tor, einmal zielte er aus spitzem Winkel neben das leere Gehäuse.
Kapitän Messi im Mittelpunkt der Siegesfeier
Für den Sieg, der höher hätte ausfallen können, sorgten schließlich Lautaro Martinez (28.), Angel di Maria (45.+2) und der kurz zuvor eingewechselte Paulo Dybala (90.+4). Im Mittelpunkt der ausgelassenen Feiern aber stand der Kapitän. Zuerst stemmte Messi den neuen Pokal in die Höhe, dann warfen seine Mitspieler den Superstar in die Luft. Die Argentinier sind nun so etwas wie die Titelverteidiger: 1993 hatten sie die bisher letzte Auflage des interkontinentalen Finales im heimischen Mar del Plata mit 5:4 im Elfmeterschießen gegen Dänemark gewonnen. In Wembley hatten die Blau-Weißen zuletzt 2000 gespielt.
Mancini zeigt sich als fairer Verlierer
Nicht mal ein Jahr her war der bisher letzte Auftritt der Italiener im englischen Nationalstadion. Im Finale der Europameisterschaft hatten sie England mit 3:2 nach Elfmeterschießen besiegt. Doch seither läuft es nicht rund bei den Azzurri. Trainer Roberto Mancini zeigte sich aber als fairer Verlierer.
«Ich denke, sie haben besser gespielt als wir», gratulierte er den Argentiniern. Mancini verwies auf einen Fehler von Federico Bernardeschi vor dem ersten Tor und auf eine Gelbe Karte für Abwehrspieler Leonardo Bonucci. Danach habe der oft kongeniale Partner von Verteidiger-Ikone Giorgio Chiellini nicht mehr wie gewohnt in die Zweikämpfe gehen können. «Beim zweiten Tor hat er deshalb nicht so attackiert wie sonst.» Danach hätten die Argentinier die Kontrolle gehabt. «Sie haben sehr, sehr gut gespielt.»
Dass sie in Chiellinis 117. und letztem Länderspiel verloren, vereitelte den Italienern zudem die Chance, ihr peinliches Aus in der WM-Qualifikation ein klein wenig wettzumachen. Bei der Weltmeisterschaft in Katar sind die Azzurri nicht dabei, eine Neuauflage der «Finalissima» damit ausgeschlossen.
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