Formel-1-Spitzenreiter Max Verstappen hat bei der Jagd nach seinem ersten Titel einen unerwarteten Dämpfer hinnehmen müssen.
In der spannenden Qualifikation zum Großen Preis von Mexiko musste sich der klar favorisierte Red-Bull-Pilot mit dem dritten Platz begnügen. Überraschend stellte der Finne Valtteri Bottas seinen Mercedes auf die Pole Position, Zweiter wurde Verstappens WM-Rivale Lewis Hamilton. «Der dritte Platz ist nicht super, aber es wird noch einen großen Kampf geben», sagte Verstappen.
Das Silberpfeil-Duo wirkte selbst etwas erstaunt, dass es nach dem klaren Rückstand in den Trainings plötzlich die erste Startreihe erobert hatte. «Valtteri hat einen Superjob gemacht, ich bin so stolz auf ihn», sagte Hamilton. Der Brite hat vor dem fünftletzten Saisonlauf am Sonntag in der Gesamtwertung zwölf Punkte Rückstand auf Verstappen – und kann nun hoffen, diesen Abstand zu verringern. «Wir haben so hart gearbeitet. Wir dachten nicht, dass wir dieses Wochenende das Tempo hätten», sagte Titelverteidiger Hamilton.
Bottas schwärmt von Auto
Eigentlich galt in der Höhe von mehr als 2200 Metern über dem Meeresspiegel das Mercedes-Triebwerk als schwächer im Vergleich zum Honda-Motor der Red Bulls. Doch wieder einmal hatte diese schon so wilde Saison eine Überraschung parat. «Es hat sich toll angefühlt, das Auto zu fahren», schwärmte Bottas.
Nach einem Jahr Corona-Zwangspause säumten wieder zehntausende Fans die Strecke auf dem ehemaligen Olympia-Gelände. Mehr als 350.000 Tickets wurden für die drei Grand-Prix-Tage verkauft. Spektakuläre Bilder liefern vor allem die Fahrten durch das umgebaute Baseball-Stadion kurz vor der Zielgeraden. Vor allem Sergio Perez steht an diesem Wochenende im Zentrum der Begeisterung. Noch nie hat ein Mexikaner sein Formel-1-Heimrennen gewonnen.
Doch die Qualifikation geriet für ihn und sein Red-Bull-Team zur Enttäuschung. Noch am Freitag war Verstappen im Training die klare Bestzeit gefahren, am Samstagvormittag hatten Perez und er das Mercedes-Duo ebenfalls weit hinter sich gelassen. Aber als es zählte, patzten die Favoriten. «Es sieht so aus, als wäre uns die Balance etwas abhanden gekommen», erklärte Verstappen. Zu allem Überfluss störten Verbremser von Yuki Tsunoda und Perez auf der letzten Runde Verstappens Zeitenjagd, er ging kurz vom Gas und hatte keine Chance mehr auf die Bestzeit. Perez wurde Vierter.
Stroll nach Crash unverletzt
Für den ersten Aufreger in der Qualifikation hatte Sebastian Vettels Teamkollege Lance Stroll gesorgt. Der Kanadier geriet kurz vor Rundenende auf den schmutzigen Teil des Asphalts, verlor die Kontrolle über seinen Aston Martin und krachte heftig in die Begrenzung. Sofort wurde die Einheit unterbrochen. Stroll blieb unverletzt. Schon vorher war klar, dass der 23-Jährige das Rennen von weit hinten beginnen wird. Wegen des Wechsels von Motorenteilen erhält er eine Startplatzstrafe.
Auch McLaren-Fahrer Lando Norris, Alpine-Pilot Esteban Ocon, der Japaner Tsunoda von Alpha Tauri und George Russell von Williams rücken am Sonntag (20.00 Uhr/Sky) ans Ende des Feldes. Bei ihren Boliden wurden ebenfalls öfter als erlaubt neue Teile eingebaut, sodass regelgemäß eine Strafe folgt. Davon profitiert Aston-Martin-Pilot Vettel, der in der Qualifikation Elfter wurde, aber wegen der Strafen nach vorn rücken wird. Mick Schumacher steuerte seinen Haas auf den 18. Rang.
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