Nach seiner Tore-Gala im Bremer Weserstadion hatte es Eric Maxim Choupo-Moting ein letztes Mal eilig. Der 32 Jahre alte Stürmer ging noch einmal in Richtung Bremer Strafraum und schnappte sich mit einem kleinen technischen Kabinettstückchen den Ball.
Stolz trug der Bayern-Angreifer das Spielgerät danach vom Platz und nahm es als Erinnerung mit nach Hause. Schließlich war es ein ganz besonderer Abend für den Deutsch-Kameruner.
Beim leichten und lockeren 12:0 (5:0) der Münchner beim Fünftligisten Bremer SV traf er gleich viermal und bereitete drei weitere Tore war. Das war vor ihm in der Geschichte des DFB-Pokals seit Beginn der Datenerfassung 2008/2009 noch keinem Bayern-Profi gelungen – auch nicht Robert Lewandowski, der normalerweise für Rekorde bei den Bayern zuständig ist.
Loyaler und torgefährlicher Ersatz
Beim verschobenen DFB-Pokal-Auftakt durfte Choupo-Moting mal wieder für den polnischen Superstürmer ran. Bayern-Coach Julian Nagelsmann hatte Lewandowski angesichts der vielen Spiele in den kommenden Wochen und Monaten wie auch Nationaltorhüter Manuel Neuer und Leon Goretzka zur Erholung daheim gelassen. Wohlwissend, dass den Bayern bei den Bremer Amateuren keine Gefahr drohen würde und dass er in Choupo-Moting über einen stets loyalen und ebenfalls torgefährlichen Ersatz verfügt.
«Egal ob man viel Spielzeit hat oder nicht, wenn man die Chance bekommt, muss man Gas geben. Jedes Spiel ist wichtig», sagte der Star des Abends nach der Partie unaufgeregt. Doch natürlich freute auch er sich ganz besonders über seinen starken Auftritt. «Ich glaube, es ist mein erster Viererpack in meiner Profizeit. Das ist definitiv eine schöne Sache», sagte der kamerunische Nationalspieler, der vor rund einem Jahr von Paris Saint-Germain gekommen war.
Sonderlob vom Trainer
Von Nagelsmann gab es nach der Partie ein Sonderlob. «Ich finde es immer sehr lobenswert, wenn einer mit dem Status, den er schon hat – er ist ein erfahrener Bundesliga-Spieler, er hat bei Paris gespielt und jetzt bei Bayern – so Gas gibt», sagte der Bayern-Coach über Choupo-Moting, der es immerhin schon auf 228 Bundesliga-Spiele bringt. Sein Wert geht dabei über die Leistung auf dem Platz hinaus. «Er ist natürlich fußballerisch ein Top-Spieler und hat auch immer das Auge für den Mitspieler. Aber auch in der Kabine ist er super wichtig. Er spricht viele Sprachen und gibt immer Gas», lobte ihn Mittelfeld-Motor Joshua Kimmich.
Mit seiner Gala stellte Choupo-Moting beim zweithöchsten Bayern-Sieg in einem Pflichtspiel auch Leroy Sané in den Schatten. Doch auch für den zuletzt im Heimspiel gegen den 1. FC Köln von den eigenen Fans ausgepfiffenen Nationalspieler war die Partie ein kleiner Schritt nach vorne. Der 25-Jährige erzielte ebenfalls einen Treffer und war an einigen guten Offensivaktionen beteiligt. Als er nach etwas mehr als einer Stunde ausgewechselt wurde, gab es nur Buh-Rufe von den Bremer Fans. Die zahlreichen Bayern-Anhänger unter den 10.093 Zuschauern applaudierten. «Er hat es gut gemacht», lobte Nagelsmann.
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