Der medizinische Berater der Fußball-EM, Daniel Koch, hat die Pläne für eine Zulassung von 60.000 Zuschauern zu den Halbfinals und dem Finale in London verteidigt.
«Leute im Stadion zu haben, bedeutet nicht automatisch ein höheres Risiko», sagte der Schweizer bei einer Medienrunde der UEFA. Die Menschen würden «unter Sicherheitsvorkehrungen ins Stadion gehen und unter Sicherheitsvorkehrungen reisen». Die (Teil-)Zulassung von Zuschauern in Stadien sei es nicht, die aktuell die Unterschiede in der Entwicklung der Pandemie ausmacht, so Koch weiter.
Ob es einen Unterschied mache, ob 60.000 oder 20.000 Besucher in einer Arena seien, hänge immer auch von der lokalen Situation und den dort geltenden Maßnahmen ab. «Die Situation in Europa war lange nicht so gut wie jetzt», sagte Koch. «Auch in England.» Zudem seien es eher die Regionen um Manchester oder Glasgow, die Probleme hätten.
Es sei «zu einfach, auf das Virus oder Events zu schauen und zu sagen: Da ist die Gefahr!» Die Ursachenforschung für die jeweilige Corona-Lage der Länder sei komplexer. «Was wir im Moment in Europa sehen, ist: Die Stadien teilweise zu füllen, ist eine sichere Sache», sagte Koch. Und: Die EM sei «ein sehr wichtiges Event. Nicht nur, weil sie der Bevölkerung Freude macht. Auch, weil es der wichtigste Sport für die Jüngeren ist. Wir werden nicht genug Kinder und junge Menschen haben, die sich genug bewegen und genug Sport treiben, wenn wir ihnen alle Idole nehmen, von denen sie sich inspirieren lassen.»
Die britische Regierung und die Europäische Fußball-Union UEFA hatten sich am Dienstag darauf geeinigt, für die Halbfinals und das Endspiel der EM im Londoner Wembley-Stadion 75 Prozent der Zuschauer-Kapazität auszuschöpfen. Damit dürfen mehr als 60.000 Fans zu den Partien am 6., 7. und 11. Juli kommen. Zuvor war die Zahl der Zuschauer auf 40.000 begrenzt worden.
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