Im Kuss-Skandal um den inzwischen suspendierten spanischen Fußball-Verbandspräsidenten Luis Rubiales soll die Mutter des 46-Jährigen Medienberichten zufolge in einen Hungerstreik getreten sein.
Die Frau habe sich aus Protest gegen die ihrer Meinung nach «unmenschliche und blutige Jagd» auf ihren Sohn in einer Kirche der andalusischen Stadt Motril im Süden des Landes eingeschlossen, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien vor Ort.
Demnach wolle sie den Streik «Tag und Nacht» fortsetzen, bis «der Gerechtigkeit Genüge getan» sei. Die Mutter sage, ihr Sohn sei ein guter Mensch, der niemals jemanden bedrängt habe, berichteten spanische Medien.
«Er wurde vorverurteilt»
Der Weltverband FIFA hat Rubiales für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der Chef des spanischen Nationalverbandes RFEF hatte die Spielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August auf den Mund geküsst – und damit im In- und Ausland Kritik und Empörung ausgelöst.
Die Kameras von RTVE zeigten, wie am Montagmittag zahlreiche Journalisten, Fotografen, Kameraleute und auch Schaulustige vor der Kirche Divina Pastora versammelt waren. Die Mutter von Rubiales ist nach Angaben des Priesters in Begleitung ihrer Schwester. Sie sei sehr nervös und weine.
Eine Cousine von Rubiales sagte den Journalisten vor der Kirche: «Wir leiden alle sehr. Er wurde vorverurteilt». Angehörige und Freunde des 46-Jährigen seien der festen Überzeugung, dass der Kuss in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt sei. Hermoso hatte diese Version vehement bestritten.
Vor der Kirche versammelten sich am Abend Dutzende von Menschen, um für Rubiales zu demonstrieren. Viele der Teilnehmer, Männer und Frauen allen Alters, trugen Plakate mit Aufschriften wie «STOPP Jagd auf Rubiales. Es ist genug!» oder «JENNI, warum sagst du nicht die Wahrheit?». Die Polizei habe die Zahl der Demonstranten auf Anfrage auf 200 geschätzt, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press.
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