Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat sich für einen geänderten Modus bei künftigen Fußball-Europameisterschaften ausgesprochen.
«Aktuell kommen nach der Gruppenphase einfach zu viele Mannschaften weiter», sagte der 60-Jährige in einer exklusiven Kolumne für den internationalen Dienst der Deutschen Presse-Agentur. «Dadurch wird es erst in den K.o.-Runden richtig interessant, und in denen haben wir ja auch die spannendsten und besten Spiele gesehen, mit einem höheren Niveau und Tempo sowie weniger Taktieren.»
Nach der Ausweitung der EM 2016 auf 24 Teams zogen auch bei diesem Kontinentalturnier 16 Mannschaften in die erste K.o.-Runde ein. Mit diesem Modus wird auch die nächste Europameisterschaft 2024 in Deutschland gespielt. «Mein Eindruck ist auch, dass bei diesem Turnier ab dem Achtelfinale schneller und aggressiver gespielt wurde als bei früheren Turnieren», sagte Matthäus.
Den Grund für die vielen Eigentore bei der EM sieht der Weltmeister von 1990 im Wandel der Spielweise. Im Turnier trafen bislang elf Spieler ins eigene Tor, zuvor waren es bei allen Europameisterschaften zusammen nur neun Eigentore gewesen. «Das könnte daran liegen, dass es mehr Durchbrüche zur Grundlinie und ein höheres Spieltempo gibt und dass sich mehr Spieler an der Offensive beteiligen», sagte Matthäus. «Für die Abwehrspieler ist es dann mit Blick zum eigenen Tor unheimlich schwierig, die scharfen Hereingaben zu verteidigen.»
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