Der Frust der vergangenen Wochen war mit einem Mal vergessen. Nach seinem erlösenden Siegtreffer zum 1:0 (0:0) im Kellerduell bei Arminia Bielefeld sank Daniel Caligiuri auf die Knie und genoss den Jubel der Augsburger Fans.
Die sportliche Antwort des 34 Jahre alten Routiniers auf das für ihn ungewohnt lange und triste Dasein als Reservist nötigte Trainer Markus Weinzierl großen Respekt ab: «Daniel hat ein paar Spiele nicht gemacht, aber super reagiert, sich eingegliedert und auf seine Chance gewartet. Mit dem Tor hat er sich belohnt.»
Für Caligiuri war es ein besonderer Tag in seiner bisherigen Karriere, für den FC Augsburg ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Der Lucky Punch des Deutsch-Italieners in der 50. Minute bescherte den erst zweiten Saisonerfolg in der Fremde und verhalf zu einem Sprung auf den 14. Tabellenplatz. «Dieser Auswärtssieg tut einfach gut. Klar war noch nicht alles perfekt, aber wenn wir weiter so auftreten wie heute, werden wir die nötigen Punkte holen», kommentierte der Matchwinner.
Umstellung auf Dreierkette
Nach fünf Partien ohne eine einzige Einsatzminute war Caligiuri – begünstigt durch eine Umstellung auf eine Abwehr-Dreierkette – beim beachtlichen 1:1 gegen den Tabellenzweiten aus Dortmund eine Woche zuvor erstmals wieder in die Startformation gerutscht. Doch spätestens nach seinem Treffer im Schlüsselspiel von Bielefeld dürfte er in der Gunst von Weinzierl wieder deutlich gestiegen sein. Zwar verkniff sich der ehemalige Schalker Forderungen nach einem Stammplatz, erinnerte aber zwischen den Zeilen an seine Qualitäten: «Ich habe jahrelange Erfahrung auf der rechten Schiene.»
Dass der einzige Schuss des Teams in der zweiten Halbzeit auf das gegnerische Tor den Sieg bescherte, war Lohn für eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause. Mit dem Sieg beim nun einen Punkt schlechteren Tabellennachbarn aus Ostwestfalen pflegten die Minimalisten aus Augsburg ihren Ruf als Spezialisten für den Klassenverbleib.
Noch liegt der Relegationsplatz 16 zwar bedrohlich nahe, doch der jüngste Aufwärtstrend macht nach Einschätzung von Rafal Gikiewicz Mut für den Endspurt. «Der Druck ist da. Aber wir haben Erfahrung mit solchen Situationen. 26 Punkte, jetzt ein Spiel gegen Mainz zu Hause. Wir haben alles in der eigenen Hand», sagte der Torhüter mit Bezug auf die vergangenen beiden Spielzeiten, in denen das Team auf Platz 15 und 13 ins Ziel kam.
Uduokhai verletzt
Auf Felix Uduokhai müssen die Augsburger im Duell mit den Mainzern jedoch wohl verzichten – möglicherweise sogar noch länger. Nach einem Laufduell knickte der Verteidiger unglücklich mit dem Fuß um und humpelte vom Platz (33.). «Es sieht nach einer Bänderverletzung aus. Das Sprunggelenk ist sofort dick geworden. Mal schauen, wie viel kaputt ist», kommentierte Weinzierl.
Anders als bei den Augsburgern zeigt der aktuelle Trend der Bielefelder nach unten. Nach zuvor acht Spielen mit nur einer Niederlage ging das Team zuletzt gegen Leverkusen (0:3) und Augsburg leer aus. Kapitän Fabian Klos machte aus seinem Frust keinen Hehl, verwies aber auf die Steherqualitäten seines Teams: «Abstiegsangst habe ich nicht. Doch heute Abend fühlt es sich blöd an, die Augsburger grinsen und jubeln zu sehen. Aber hinten kackt die Ente.»
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