Radsport-Manager Ralph Denk vom deutschen Bora-hansgrohe-Rennstall blickt mit Sorge auf die steigenden Budgets der Teams und will eine Umorientierung für die Zukunft nicht ausschließen.
«Die Ausrichtung ist bis 2024 klar. Wir wollen uns auf die ein- und dreiwöchigen Rundfahrten konzentrieren. Aber man muss Realist sein, dass diese Königsdisziplin auch die teuerste ist», sagte Denk am Rande des 106. Giro d’Italia. «Wenn die Team-Budgets der Mitbewerber nochmal steigen, dann wird es für uns wahrscheinlich etwas schwierig. Dann müssen wir uns vielleicht umorientieren, ob der Sprint mehr Gewicht bekommt.»
Das Bora-Team ist derzeit mit Fahrern wie Giro-Sieger Jai Hindley (Australien), dem Tour-Fünften Alexander Wlassow (Russland) und den deutschen Spitzenfahrern Lennard Kämna und Emanuel Buchmann ganz auf die Rundfahrten ausgerichtet. Die Schere im Radsport gehe aber immer weiter auseinander. «Wir zählen uns nicht zu den Kleinsten, aber wir sind auch weit weg von den großen Budgets», sagte Denk, der gerade erst den Vertrag mit Hauptsponsor Bora bis 2027 verlängern konnte. Schätzungsweise stehen dem Team rund 20 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.
Erschwerend kommt hinzu, dass die derzeitigen Topstars alle lange an ihre Teams gebunden sind wie etwa Tour-Champion Jonas Vingegaard (Dänemark) bei Jumbo-Visma, Jungstar Tadej Pogacar (Slowenien) beim UAE-Team oder Weltmeister Remco Evenepoel (Belgien) bei Soudal-Quick Step. «Jeder sucht die Nadel im Heuhaufen, den nächsten Jungstar», sagte Denk.
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