Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat die Vergabe von internationalen Meisterschaften und Olympischen Spielen kritisiert.
Ihr seien Werte wie Gleichheit und Einhaltung der Menschenrechte wichtig, sagte Mihambo in einem Interview dem «Mannheimer Morgen»: «Und wenn Wettkämpfe an Länder vergeben werden, in denen genau diese Werte und Rechte missachtet werden, ist das nach meinem Verständnis immer gleichbedeutend mit einer Unterstützung dieser autokratischen Systeme», sagte sie.
Mihambo erhofft sich vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) künftig einen strengeren Umgang mit autokratisch geführten Staaten und eine klarere Positionierung. «So lange es für diese Länder keine spürbaren Konsequenzen gibt, wird sich auch nichts ändern», sagte die 28-Jährige.
Kritik an Gigantismus des IOC
Dass Sportler an Veranstaltungen in diesen Ländern nicht teilnehmen, sei aus Sicht der zweimaligen Weltmeisterin aber schwierig. «Ein Sportlerleben ist sehr kurz und jede Meisterschaft, die man nicht mitnimmt, ist eine Meisterschaft, die man verliert», sagte die gebürtige Heidelbergerin.
Mihambo kritisierte das IOC außerdem für seinen Gigantismus. «Ich finde es ganz wichtig, dass sportliche Großereignisse nachhaltig sind. Warum tragen wir Olympische Winterspiele in Städten aus, in denen kein Schnee liegt und ständig künstlich Nachschub geleistet werden muss? Das finde ich schwierig.» Auch der Aufwand für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016 sei immens gewesen. «Bevor man also einfach drauflos baut, sollte man sich vielleicht erst einmal Gedanken machen, welchen Mehrwert etwas für die Gesellschaft haben kann und welcher Bewerber genau das berücksichtigt. Damit wäre vielen Menschen und auch der Umwelt geholfen.»
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