Der FSV Mainz 05 hat die Situation beim VfL Wolfsburg vor dem wichtigen Gruppenendspiel in der Champions League verschärft.
Das Team von Cheftrainer Bo Svensson gewann am Samstag dank eines Traumstarts mit 3:0 (2:0) und schob sich damit in der Bundesliga-Tabelle am VfL vorbei. Jonathan Burkardt (2. Minute) und Anton Stach (4.) schafften vor 10 000 genehmigten Zuschauern schon früh eine Vorentscheidung. Für den Endstand sorgte Wolfsburgs Maxence Lacroix mit einem Eigentor (90.).
Für Wolfsburg kommt die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Serie zur Unzeit, weil am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) das alles entscheidende Königsklassen-Spiel gegen den OSC Lille ansteht. Nur ein Sieg reicht fürs Weiterkommen. Trainer Florian Kohfeldt, der im heftigen Regen von Mainz ordentlich bedient war, dürfte dann auch einige Personalwechsel vornehmen. Die 05er haben nun 21 Punkte und damit mehr als die Hälfte der nötigen Zähler im Kampf gegen den Abstieg. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison standen die 05er bei sechs Zählern.
Mainzer Traumstart
Grund für den ersten Sieg nach drei Liga-Spielen ohne Erfolg war ein Traumstart. Nach etwas mehr als einer Minute kombinierten die Gastgeber hervorragend: Leandro Barreiro bediente den einlaufenden Burkardt, der alleine vor Wolfsburgs Ersatzkeeper Pavao Pervan nur noch einschießen musste. Mit seinem siebten Saisontor betreibt Burkardt weiter Werbung für sich als Nationalspieler – später im Spiel zeigte er gar die spektakuläre Zinedine-Zidane-Drehung, scheiterte danach aber mit seinem wuchtigen Abschluss.
Pervan als Vertreter von Stammtorhüter Koen Casteels, der nach seiner Corona-Infektion erneut fehlte, stand beim zweiten Gegentor im Fokus. Er wehrte einen wuchtigen, aber haltbaren Schuss von Stach so unzureichend ab, dass der Ball direkt im Tor landete. Für die 05er war es nicht nur die schnellste 2:0-Führung der eigenen Bundesliga-Geschichte, sondern auch der beste Liga-Start, seit seit RB Leipzig im November 2019 dies in Paderborn gelang. Für den ehemaligen Wolfsburger Stach war es das erste Bundesliga-Tor.
Wolfsburg hatte mit der schlagkräftigen Offensivreihe Wout Weghorst, Lukas Nmecha und Dodi Lukebakio zwar immer wieder Abschlüsse, doch diese blieben durchgehend harmlos. Zum Sinnbild des Zustands wurde Nmecha, dessen Standards komplett ungefährlich blieben – mal flogen sie weit über das Tor des kaum beschäftigten Robin Zentner, dann stand er nach kurzer Ausführung selbst im Abseits. Folgerichtig tauschte Kohfeldt schon zur Pause dreimal, es erwischte dabei auch die Stammspieler Ridle Baku und Maximilian Arnold.
Nach dem Wechsel wurde Wolfsburg zwar aktiver, klare Chancen aber blieben Mangelware. Der eingewechselte Kevin Mbabu kam nach einer Ecke zweimal zum Abschluss, wurde aber jeweils vom überall präsenten Burkardt geblockt. Die Heimfans wirkten trotz des miesen Wetters glücklich und sangen unentwegt – das späte dritte Tor machte ihnen zusätzlich Freude.
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