Nach dem Einzug ins Viertelfinale von Tokio waren Olympiasiegerin Laura Ludwig und ihre Partnerin Margareta Kozuch für einen Moment ganz durcheinander.
«Wir sind einfach stolz aufeinander. Nach dem Spiel wussten wir gar nicht wohin wir schauen und jubeln sollten, weil wir so auf das Spiel konzentriert waren» sagte Ludwig nach dem bemerkenswerten 2:1 (21:19, 19:21, 16:14) gegen das brasilianische Top-Duo Agatha/Duda am Sonntag.
«Einfach nur affengeil»
«Wir sind überwältigt, dass wir genug Geduld hatten gegen so einen Gegner.» Als sie ihre Gefühle dann nach der Nervenschlacht im Achtelfinale der Olympischen Spiele etwas geordnet hatten, beschrieb Ludwig den Gemütszustand im ZDF so: «Jetzt fühlen wir uns einfach nur affengeil.»
Agatha Bednarczuk und Ludwig standen sich vor fünf Jahren in Rio bereits im Finale gegenüber, damals siegte die gebürtige Berlinerin mit Kira Walkenhorst. Beide traten in Tokio mit neuen Partnerinnen an, Agatha mit Eduarda Santos Lisboa, genannt Duda, und Ludwig mit Kozuch. Und wieder hatte die Mannschaft aus Deutschland die Nase vorne. «Hier geht von man wird jetzt Fünfter bis man holt Gold alles», sagte Sportdirektor Niclas Hildebrand der Deutschen Presse-Agentur.
Ob am Dienstag Lidianny Echevarria Benitez/Leila Consuelo Martinez Ortega aus Kuba oder Alix Klineman/April Ross aus den USA als Gegnerinnen warten, wurde erst am Tag nach dem Erfolg im Shiokaze Park ermittelt.
Match auf hohem Niveau
Dort entwickelte sich gegen Agatha/Duda ein Spiel ohne Anlauf und auf hohem Niveau. Beim 15:12 erarbeitete sich das deutsche Duo bei zunächst schwierigem Sonnenstand schließlich den ersten Drei-Punkte-Vorsprung. Die dritte Gelegenheit nutzte Ludwig nach einer taktischen Auszeit zum Satzgewinn. «Unglaublich einfach. Es ging hin und her», sagte Ludwig.
Als der Platz im zweiten Satz komplett im Schatten lag, zogen Agatha/Duda beim 8:4 auf vier Zähler davon und Ludwig/Kozuch reagierten mit einer weiteren Auszeit. Der Vorsprung wuchs auf fünf Punkte, ehe die 35 Jahre alte Ludwig wieder und wieder ihre Weltklasse in der Abwehr demonstrierte. Beim 15:15 gelang Kozuch mit einem Block der Ausgleich, beim 17:16 ging Deutschland in Führung, beim 19:18 fehlten nur noch zwei Punkte zum Sieg. Doch die Brasilianerinnen kamen zurück und holten sich den Satzausgleich.
Mit etwas Pech gerieten Ludwig/Kozuch im entscheidenden Satz in einen 2:5-Rückstand, der Druck war nun offensichtlich. Wieder war es die außergewöhnliche Klasse Ludwigs, die das deutsche Team im Spiel hielt und ein Block Kozuchs, der beim 7:7 zum Ausgleich führte.
Beim 13:13 gab es eine Auszeit Brasiliens, danach einen Matchball gegen das deutsche Team. «Ich bin so stolz auf Laura, dass sie diesen Ball von irgendwo hochgedrückt hat und ich habe ihn übers Netz gebracht», sagte Kozuch. Ein Block der ehemaligen Hallenspielerin führte dann zum 16:14 – und zum kurzzeitigen Gefühlschaos.
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