Der ehemalige Bundesliga-Profi Bixente Lizarazu hat ein deutliches Urteil zum Zustand der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gefällt. «Seit der WM 2014, also seit fast zehn Jahren, dümpelt die deutsche Elf vor sich hin», sagte der 53 Jahre alte ehemalige Welt- und Europameister aus Frankreich in einem Interview dem Portal Sportbuzzer.de. «Nun muss ihr ganzes Modell neu gestaltet werden, es müssen Veränderungen in den Strukturen her, bei der Jugendarbeit muss auch was Neues kommen», riet Lizarazu.
Er war im Sommer 1997 von Athletic Bilbao zum FC Bayern gewechselt. In München erlebte er auch – nach einem gut fünfmonatigen Exkurs zu Olympique Marseille von Juli 2004 bis Anfang Januar 2005 sein Karriereende im Sommer 2006. Mit der Équipe tricolore, die an diesem Dienstag in Dortmund auf die schwer kriselnde deutsche Mannschaft trifft, gewann Lizarazu 1988 den WM- und 2000 den EM-Titel – zusammen mit dem aktuellen französischen Nationalcoach Didier Deschamps.
«Solange Didier Deschamps Nationalcoach ist, können Sie fest davon ausgehen, dass Frankreich jedes Spiel ernst nehmen wird, egal wie der Gegner heißt, egal ob WM-Finale oder Freundschaftsspiel», entgegnete Lizarazu auf die Frage, ob die französische Mannschaft die Partie gegen Deutschland ernst nehmen werde. Deschamps sei bereits als Spieler mit einer Winner-Mentalität ausgestattet gewesen. «Als Trainer folgen ihm seine Spieler blind», sagte Lizarazu.
Das deutsche Team wird nach der Trennung von Hansi Flick infolge der 1:4-Pleite gegen Japan am Samstag in Wolfsburg von DFB-Sportdirektor Rudi Völler übergangsweise als Teamchef betreut. Und Lizarazu gab schon mal ein paar Tipps. «Sollten Spieler wie Niklas Süle oder Nico Schlotterbeck spielen, werden sie es gegen Frankreichs Offensive sehr schwer haben», sagte er. Ein gutes Stellungsspiel sei ebenso wichtig wie die Erfahrung, «aber diese Attribute werden gegen Frankreich nicht reichen. An einem guten Tag sind diese Stürmer nicht zu stoppen», betonte er mit Blick auf Kylian Mbappé, Randal Kolo Muani, Kingsley Coman und Ousmane Dembélé.
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