Schon wieder hoch gewonnen – aber nicht hoch genug: Bayer Leverkusen hat beim 4:1 (1:0) gegen Aufsteiger 1. FC Heidenheim seine beeindruckende Form unterstrichen, die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga aber dennoch verloren.
Um Serienmeister FC Bayern München nach dessen 7:0 gegen den VfL Bochum wieder von der Tabellenspitze zu stürzen, wäre aber auch ein Sieg mit sechs Toren Unterschied nötig gewesen, davon war Bayer aufgrund fast absurd fahrlässiger Chancenverwertung am Ende weit entfernt. In der Vorwoche hatte das Team von Trainer Xabi Alonso die Spitzenposition noch durch ein 2:2 im direkten Duell in München behauptet.
Nachdem der formstarke Eren Dinkci mit seinem vierten Tor in den letzten drei Spielen (58.) die frühe Leverkusener Führung durch Victor Boniface (9.) ausgeglichen hatte, sorgten Nationalspieler Jonas Hofmann (62.), wieder Boniface mit seinem sechsten Saisontor (74., Foulelfmeter) und der eingewechselte Amine Adli (82.) aber für den vierten Sieg im fünften Spiel. Heidenheim kassierte nach dem vereinshistorisch ersten Bundesliga-Punkt beim 2:2 in Dortmund und dem ersten Sieg beim 4:2 gegen Bremen damit wieder einen Rückschlag.
Leverkusen dominiert, Boniface trifft
Alonso hatte nach den fünf Änderungen in der Startelf vor dem 4:0 am Donnerstag in der Europa League gegen den schwedischen Meister BK Häcken komplett zurückrotiert und die Mannschaft aufgeboten, die auch an den ersten drei Spieltagen aufgelaufen war.
Schmidt änderte sein Team gegenüber Bremen nur auf einer Position: Nikola Dovedan ersetzte Marvin Pieringer und kam zu seiner Startelf-Premiere in der Bundesliga. Der Mittelfeldspieler war einer von fünf Profis aus dem Heidenheimer Spieltags-Kader, der schon im zuvor einzigen Pflichtspiel – einem 2:1 für den FCH im Pokal-Achtelfinale 2019 – dabei war. Er hatte damals sogar ein Tor erzielt gegen Leverkusens Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky, der bei Bayer als einziger übrig geblieben war.
Wie immer in den bisherigen Saison-Heimspielen nahm Leverkusen das Spiel von der ersten Sekunde an in die Hand. In der fünften Minute hatte Heidenheim noch Glück, als Boniface knapp verzog. Vier Minuten später war der Nigerianer dann aber erfolgreich. Nach einem Pass von Exequiel Palacios schüttelte er Tim Siersleben mit einer Drehung ab und schob unhaltbar für Kevin Müller ein. Danach schlossen die Gäste zumindest die Räume etwas besser. Dass das 0:1 zur Pause schmeichelhaft war, belegte aber die Statistik: 12:0 Torschüsse waren da für Leverkusen notiert, 5:0 Ecken, 74 Prozent Ballbesitz und 63 Prozent gewonnene Zweikämpfe.
Karten-Dusel für Bayer
Glück hatte Bayer im Gegenzug aber, dass der bereits verwarnte Palacios in der 37. Minute nicht vom Feld musste, weil er beim Foul gegen Dovedan zuvor den Ball getroffen hatte. Alonso hatte jedoch Urvertrauen in den besten Spieler der ersten Halbzeit und ließ den argentinischen Weltmeister bis zur 71. Minute auf dem Feld – was mit der genialen Vorlage vor dem 2:1 belohnt wurde. Auch, weil die Vorentscheidung noch nicht gefallen war, änderte sich an den Spielanteilen zunächst wenig. Als Dinkci den ersten echten Torschuss der Gäste nutzte, schien das Spiel auf den Kopf gestellt, doch Leverkusen schlug umgehend zurück. Nach dem dritten Tor war die Heidenheimer Gegenwehr gebrochen.
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