Der deutsche Biathlet Erik Lesser hat sich erneut kritisch über die Olympischen Winterspiele in Peking geäußert, seine Teilnahme allerdings nicht bereut.
«Irgendwie bereue ich es nicht, weil es mir jetzt im Nachhinein die Möglichkeit gibt, davon zu berichten, wie es dort war. Und ich kann sicherlich in 50 Jahren sagen: Leute, egal was gekommen ist, Peking war immer schlimmer», sagte Lesser in einem Interview im Deutschlandfunk. Der 33-Jährige hatte bereits in den vergangenen Wochen die Vergabe der Spiele nach China, den Gigantismus in Peking und auch das Internationale Olympische Komitee mit dem deutschen Chef Thomas Bach kritisiert.
Er habe keine Olympia-Stimmung erlebt, sagte Lesser. «Es war alles wie aus dem Reagenzglas gezaubert.» Die strengen Corona-Schutzmaßnahmen, Schutzanzüge, FFP2-Masken und ein Gesichtsschild bei vielen Helfern habe vieles «unnahbar» erscheinen lassen. «Das Menschliche hat komplett gefehlt», sagte Lesser.
Zudem sei er «einfach nur enttäuscht», dass IOC-Chef Bach und dessen Sprecher kritische Nachfragen einfach so wegwischten, sagte Lesser. «Dass die Olympischen Spiele unpolitisch sind, das ist ja völliger Quatsch», sagte er und betonte: «Ich hätte mir von einem Präsidenten mit ordentlich Rückgrat gewünscht, dass man schon ein paar kritischere Töne Richtung chinesische Regierung richtet.»
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