Die «Hall of Fame» des deutschen Fußballs ist um drei Sportgrößen erweitert worden. Philipp Lahm, Fußball-Weltmeister von 2014, und die 1980er-Europameister Karl Heinz-Rummenigge und Bernd Schuster sind jetzt Teil der legendären Auflistung.
Eine 30-köpfige Jury mit führenden Sportjournalisten des Landes wählte die Ex-Profis in die ruhmreiche Auswahl, wie das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund am Freitag mitteilte.
Philipp Lahm hält als zweiter Weltmeister von 2014 nach Miroslav Klose Einzug in die «Hall of Fame». Der ehemalige Außenverteidiger war nach Ablauf der Fünf-Jahres-Frist seit Karriereende in diesem Jahr erstmals wählbar. «Ich wusste zwar nicht, dass ich schon museumsreif bin, aber ich freue mich ganz besonders über diese außergewöhnliche Auszeichnung», sagte Lahm über die für ihn «unglaubliche Ehre».
Als Kapitän führte der heute 38-Jährige die deutsche Nationalmannschaft 2014 in Brasilien zum WM-Titel. Mit dem FC Bayern München konnte er acht deutsche Meistertitel gewinnen und 2013 das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League erzielen.
Rummenigge nun in zwei Ländern in «Hall of Fame»
Ebenfalls erfolgreich mit den Münchnern war auch Karl-Heinz-Rummenigge, der in seiner Laufbahn als Profifußballer auch bei Inter Mailand und Servette Genf aktiv war. Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde der Stürmer im Jahr 1980 Europameister und führte sie als Mannschaftskapitän in die WM-Finals 1982 und 1986.
«Nachdem ich im Mai bereits in die italienische Hall of Fame aufgenommen wurde, freue ich mich nun umso mehr, dass mir diese Ehre auch in meinem Heimatland zuteil wird. Es ist doch sehr schön, wenn man noch einmal als «jüngster Neuzugang» bezeichnet wird», sagte Rummenigge über die Auszeichnung.
Er und Bernd Schuster wurden als erste Spieler der EM von 1980 in die Ruhmeshalle im Deutschen Fußballmuseum berufen. «Wenn man wie ich über 30 Jahre im Ausland lebt, läuft man Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Ich habe meine Heimat in all den Jahren in Spanien nie aus den Augen verloren, im Gegenteil. Ich habe mich immer auch als Botschafter Deutschlands in Spanien betrachtet, und bin deshalb sehr stolz über diese Auszeichnung», sagte Schuster.
Der heute 62-jährige Schuster spielte acht Jahre beim FC Barcelona, in denen er einmal Meister und dreimal Pokalsieger wurde sowie einmal den Europapokal der Pokalsieger gewann und unterschrieb dann beim Erzrivalen Real Madrid. 1990 wechselte der Mittelfeldspieler zum Stadtkonkurrenten Atletico Madrid. Als erster Fußballer überhaupt spielte er damit im Laufe seiner Karriere bei allen drei großen spanischen Vereinen.
Ehrung 2023 im Deutschen Fußballmuseum
«Die Nominierten haben sich mit herausragenden Leistungen über einen langen Zeitraum ihren Platz in der Hall of Fame sehr verdient. Gleichwohl fiel die Auswahl angesichts so vieler hochkarätiger Spieler, die der deutsche Fußball herausgebracht hat, wie immer schwer», sagte Museumsdirektor und Juryvorsitzender Manuel Neukirchner.
Damit gehören nun 47 Fußball-Größen der «Hall of Fame» an, die 2018 mit der Gründungself gestartet war. Bereits im Juli wurden die fünf ehemaligen Fußballerinnen Christa Kleinhans, Bärbel Wohlleben, Anne Trabant-Haarbach, Ariane Hingst und Nadine Angerer in die Auswahl aufgenommen. Die offizielle Ehrung und Aufnahme von Lahm, Rummenigge und Schuster erfolgt im kommenden Jahr im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.
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