Der frühere Fußball-Weltmeister Philipp Lahm (41) ist Fan der Anti-Mecker-Regel. «Die Anti-Mecker-Regel, die vom DFB nach der EURO sofort umgesetzt wurde, ist ein gutes Beispiel. Da hat sich etwas getan! Und wenn etwas im großen Fußball passiert, sickert es bis zur Basis durch. Allerdings dauert das», sagte der Turnierdirektor der EM 2024 in Deutschland der Mediengruppe «Münchner Merkur/tz» im Interview.
Die Anti-Mecker-Regel besagt, dass nur die Kapitäne der Teams mit dem Schiedsrichter über dessen Entscheidungen diskutieren. Dadurch gibt es weniger Verzögerungen im Spiel und Rudelbildungen auf dem Platz.
Attacken auf Polizisten und Rettungskräfte
Man brauche «Regelhüter, im Sport wie in der Gesellschaft», sagte Lahm weiter. «Allerdings sieht man im Umgang mit Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr ja auch, dass Regeln heutzutage oft nicht zählen. Konnte man sich je vorstellen, dass solche Menschen im Einsatz angegriffen werden? Unsere Gesellschaft hat sich nicht zum Positiven gewandelt.»
Lahm, Weltmeister von 2014, ist das Thema Schiedsrichter wichtig. Er hat mit seiner Stiftung sowie der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung auch die Veranstaltungsreihe «Meet the Ref» ins Leben gerufen. Damit sollen Vereine und Schiedsrichter in den Dialog gebracht werden.
Lahm als Profitrainer?
«Es gibt im Fußball klare Regeln, aber es müssen alle zusammen helfen und den Schiedsrichter dabei unterstützen, die Regeln durchzusetzen. Vereine, die schneller handeln müssen. Zuschauer, die Zivilcourage zeigen müssen. Trainer, Eltern, alle dafür sensibilisiert werden müssen», erklärte Lahm.
Der langjährige Bayern-Profi hat sich für eine Funktionärslaufbahn entschieden. Die Trainerrolle ist für Lahm bei den Profis nicht interessant, dafür ist er bei seinem Heimatverein FT Gern im Jugendbereich engagiert. «Ich bin bei den Kindern sehr gut aufgehoben, ich habe keine Ambitionen, einen Trainerschein zu machen. Die Rolle ist perfekt für mich», sagte er.
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