5. Dezember 2024

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«Lag ganz klar an uns»: Wück frustriert 1:2 gegen Italien

«Lag ganz klar an uns»: Wück frustriert 1:2 gegen Italien

Die DFB-Frauen finden gegen Italien erst nach der Pause zu ihrem Spiel - und verlieren durch zwei individuelle Fehler. Nur eine Abwehrspielerin trifft in Bochum.

Christian Wück nahm die erste Analyse direkt auf dem Platz vor. Dabei sah der neue Bundestrainer der deutschen Fußballerinnen zwar energisch aus, aber alles andere als zufrieden. Zwei schwere Fehler von Abwehrspielerin Sarai Linder und Torhüterin Ena Mahmutovic vermiesten Wück die Stimmung nach dem 1:2 (0:1) gegen Italien vor 15.125 Zuschauern im Bochumer Ruhrstadion.

«Es lag ganz klar an uns. Wenn man hinten solche Fehler macht und vorne solche klaren Torchancen nicht reinmacht, werden wir kein Spiel gewinnen», grantelte der frustrierte Coach in der ARD. Italien habe er «nicht besser gesehen.» Agnese Bonfantini (11. Minute) und Sofia Cantore (74.) profitierten bei ihren Toren von den deutschen Aussetzern, US-Profi Felicitas Rauch gelang nur der zwischenzeitliche Ausgleich (51.).

Klara Bühl war trotzdem milde gestimmt: «Wir stehen immer hintereinander, auch wenn solche Fehler passieren. Das kann passieren, das gehört dazu», sagte die Offensivspielerin des FC Bayern.

«Momentan überwiegt natürlich der Frust über die Niederlage»

«Wir waren die dominierende Mannschaft», befand Bühl, die selbst gute Chancen vergab. «Wir können uns am Ende an die eigene Nase packen.» Und Kapitänin Giulia Gwinn, die auch «viele positive Dinge» sah, resümierte: «Momentan überwiegt natürlich der Frust über die Niederlage.»

Für den 51 Jahre alten Wück war es bereits die zweite Niederlage im vierten Länderspiel als Nachfolger von Horst Hrubesch. Bei seiner Premiere gewann die DFB-Auswahl furios mit 4:3 in Wembley gegen England, danach setzte es ein 1:2 gegen Australien. Zuletzt gab’s wiederum ein 6:0 in der Schweiz. Im Februar geht es in der Nations League gegen die Niederlande weiter. Alles ist beim Olympia-Dritten aber ausgerichtet auf die Europameisterschaft im Juli in der Schweiz.

Debüt für Torhüterin Mahmutovic

Für das nächste Turnier experimentierte Wück munter weiter: Mit Torhüterin Mahmutovic vom FC Bayern präsentierte er innerhalb von vier Tagen die vierte Debütantin – die sich am Ende aber einen folgenschweren Fehler leistete. Gegen die Schweiz hatte Sophia Winkler von der SGS Essen ihren Einstand zwischen den Pfosten gegeben. Olympia-Torhüterin Ann-Katrin Berger pausiert derzeit.

Auch Münchens Mittelfeldspielerin Alara Sehitler (18) und Stürmerin Cora Zicai (20) hatten in Zürich ihr erstes Länderspiel bestritten. Zicai wurde erneut eingewechselt – blieb aber dieses Mal ohne Tor. Als Spielmacherin in der Startelf stand Laura Freigang: Die Frankfurterin hatte sich gegen die Schweiz mit zwei Toren empfohlen. 

Dicker Patzer von Sarai Linder beim 0:1 

Die Ex-Duisburgerin Mahmutovic war beim frühen 0:1 machtlos: Innenverteidigerin Sarai Linder patzte am eigenen Strafraum und spielte den Ball zu Michela Cambiaghi. Die bediente Bonfantini – 0:1. Auch danach schwamm die erfahrene deutsche Abwehr, als Mahmutovic erst gegen Manuela Giugliano abwehrte. Dann musste Rauch auf der Linie retten. Ohne eine einzige echte Torchance gingen derweil die DFB-Spielerinnen in die Pause. 

Direkt nach Wiederanpfiff hatte Klara Bühl freie Bahn, schoss aber Torfrau Laura Giuliani an. Rauch machte es per Kopf besser und glich aus. Die DFB-Frauen stürmten weiter entschlossen – Bühl wäre zweimal fast das 2:1 gelungen. Beim Chancenwucher schoss Vivien Endemann noch am Tor vorbei.

Mahmutovic verlor dann den Ball gegen Cantore und das deutsche Team lag plötzlich hinten. Bei einem Schuss der eingewechselten Schüller war der Pfosten im Weg.

Von Ulrike John, dpa