Philip Heintz hätte frustriert sein können. Oder traurig. Doch er lachte viel nach seinem letzten Rennen auf der ganz großen Schwimm-Bühne.
«Als ich so 14, 15 war und mit der Bahn in die Schule gefahren bin, habe ich immer gedacht: Wie cool wäre es, mal Profisportler zu sein», sagte der 30-Jährige nach seinem Halbfinal-Aus über 200 Meter Lagen in Tokio. «Schade, dass es nie für eine WM- oder Olympiamedaille auf der Langbahn gereicht hat. Aber ich habe zehn Jahre meinen Traum gelebt.»
Natürlich hätte er gerne nochmal ein olympisches Finale erreicht, sagte er. Er habe aber alles gegeben. «Ich kann mir nichts vorwerfen.» In Heintz verlässt ein langjähriger Leistungsträger des deutschen Schwimmens bald die internationale Szene. Bei der lukrativen Schwimmserie ISL will er im August und September noch antreten. «Das ist für mich eine schöne Abschiedstour nochmal.»
Deutscher Rekordhalter
In 1:55,76 Minuten hält der Heidelberger den deutschen Rekord auf seiner Spezialstrecke. Bei Olympia in Rio de Janeiro wurde der Vize-Europameister von 2014 und 2018 Sechster, kein deutscher Beckenschwimmer war in Brasilien besser gewesen.
Heintz ging gerne eigene Wege, eckte auch mal an. Wenn er aufhört, verliert das deutsche Schwimmen einen meinungsstarken Athleten.
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