Kugelstoß-Koloss Ryan Crouser ist auch bei den Olympischen Spielen in Tokio unschlagbar. Nach 2016 in Rio gewann der 28 Jahre alte US-Amerikaner die zweite Goldmedaille. Bei dem Weltrekordler und WM-Zweiten stellte sich nicht die Frage, ob er gewinnt, sondern mit welcher Weite.
Auch in Japans Hauptstadt katapultierte der aus Portland stammende Crouser mit seiner Drehstoßtechnik die Eisenkugel über 23 Meter auf 23,30 Meter – nur sieben Zentimeter von seiner Weltrekordweite entfernt. 23,37 Meter hatte er am 18. Juni in Eugene gestoßen. Die Konkurrenten im Olympia-Finale waren ihm nicht gewachsen: Sein Landsmann und zweimalige Weltmeister Joe Kovacs holte mit 22,65 Metern wie vor fünf Jahren in Rio Silber. Auch Tomas Walsh aus Neuseeland wiederholte mit 22,47 Metern seinen olympischen Bronzegewinn.
Wegen einer Rückenverletzung konnte David Storl (SC DHfK Leipzig), der Olympia-Zweite von 2012, in dieser Freiluftsaison keine Wettkämpfe bestreiten und sich für die Tokio-Spiele qualifizieren.
Zweifeln, dass bei den 23-Meter-Weiten und dem Weltrekord von Crouser wie zu früheren Doping-Hochzeiten nicht alles rechtens zugehen könnte, wollte sich die deutsche Cheftrainerin nicht anschließen. «Er ist ein Modellathlet und stößt mit der neuen Drehstoßtechnik. Das wird die bestimmende Technik in der Zukunft sein», sagte Annett Stein. «Ryan Crouser hat sie perfektioniert.»
Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, schließt sich dieser Ansicht an. «Die Drehstoßtechnik macht bessere Leistungen möglich. Deshalb ist der Weltrekord von 23,37 Metern nicht ganz so ungewöhnlich», sagte er und prognostizierte: «Ich erwarte, dass man mit dieser Technik auch über 24 Meter stoßen kann.»
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