Vincent Kompany, der Trainer des FC Bayern, möchte sich derzeit nicht mit dem traditionellen Ritual der Bierdusche für einen Meistercoach befassen. Trotz eines Schmunzelns bei der unvermeidlichen Frage dazu, erklärte der 39-Jährige: „Diese ganzen Szenarien sind noch nicht in meinem Kopf“. Vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 betonte Kompany, dass nur das Spiel für ihn von Bedeutung sei: „Was in den 90 Minuten passiert, ist wichtig.“
Am Samstagnachmittag könnte es für die Münchner im Rahmen der Fußball-Bundesliga bereits soweit sein. Am 31. Spieltag haben die Bayern die Möglichkeit, in der vollbesetzten Allianz Arena ihren 34. Meistertitel zu feiern, vorausgesetzt sie gewinnen gegen Mainz und der derzeitige Meister Bayer Leverkusen verliert zeitgleich gegen den FC Augsburg.
Mit einem Vorsprung von acht Punkten wird die Rückkehr der Meisterschale nach München nach einem Jahr in Leverkusen nur noch als eine Frage der Zeit angesehen. Für Kompany wäre es der erste große Titelgewinn als Trainer, nachdem er zuvor die Zweitliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Premier League mit dem FC Burnley im Jahr 2023 gefeiert hatte. Der ehemalige Profi möchte sich dabei jedoch nicht in den Vordergrund stellen: „Als Trainer hast du das Gefühl, es sind die Spieler, die den Titel gewonnen haben. Ich würde niemals sagen: mein Titel. Jeder Trainer, der ‚mein Titel‘ sagt, lügt ein bisschen. Es geht um die Spieler und die Arbeit, die sie leisten.“
Für Harry Kane, den 31-jährigen Torjäger, wäre dies zudem die erste Trophäe, die er mit einem Team gewinnen würde, während Thomas Müller bei seinem 500. Bundesligaspiel auf seine 13. Meisterschaft mit dem FC Bayern hofft. Sportvorstand Max Eberl lobte Müllers beeindruckende Statistik: „Thomas‘ Zahlen sind beeindruckend. Spiele, Tore, Titel, einfach einzigartig.“
Im Hinspiel hatten die Bayern ohne den verletzten Kane gegen die kämpfenden Mainzer mit 1:2 verloren. Diese Niederlage nutzt Kompany als besondere Motivation für die bevorstehende Partie: „Wir haben gegen Mainz verloren – und das mögen wir nicht.“
Parallel zu den Meisterschaftsambitionen plant der FC Bayern bereits für den Sommer. Kompany erklärte, dass die Spieler nach dem verpassten Champions-League-Finale am 31. Mai nach dem letzten Bundesliga-Spieltag am 17. Mai bis zu zwei Wochen Urlaub erhalten werden. „Es ist eine besondere Situation mit der Club-WM“, sagte er und verwies auf das große Turnier mit 32 Mannschaften, das vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA stattfinden wird. „Wir können jetzt den besten Plan für die Jungs machen.“
Bei der Kaderplanung zur kommenden Saison wird es beim FC Bayern vor, während und nach der finanziell lukrativen Club-WM einige Veränderungen geben. Eberl reagierte bei Fragen zu den Verkaufslisten von Spielern wie Kingsley Coman, Minjae Kim und Sacha Boey etwas genervt und betonte: „Wir werden uns auch punktuell wieder überlegen, was wir im Sommer tun können, ohne dass wir radikal durch diesen Kader aasen. Was ich immer lese: Raus! Raus! Und dann neu! Nein! Wir haben einen sehr, sehr guten Kader.“
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